Mobiles Zuhause für Studenten: Container, Küche, Diele, Bad
Bezahlbarer Wohnraum für Studenten ist rar. Eine Firma baut deshalb mobile Bleiben. Der große Ansturm ist bislang ausgeblieben.
Umkirch. Bezahlbare Wohnungen werden immer rarer. Gerade in Großstädten explodieren vielerorts die Mietpreise — ärgerlich für Studenten, die im Wettbewerb mit zahlungskräftigeren Konkurrenten häufig das Nachsehen haben. Eine mögliche Lösung präsentiert nun die Firma Kramer aus Umkirch bei Freiburg. Mit mobilen Unterkünften will das auf Kühlraum- und Isolationsbau spezialisierte Unternehmen die Wohnraumnot bekämpfen.
„Nennen Sie’s bloß nicht Container“, insistiert Geschäftsführer Matthias Weckesser, bevor er seine Entwicklung präsentiert. Man solle stattdessen von Wohneinheiten oder „Study Homes“ sprechen. Von außen erinnern die mobilen Unterkünfte, die in ihrer kleinsten Variante 2,5 Meter breit und 7,16 Meter lang sind, allerdings durch an Schiffscontainer. Erst auf den zweiten Blick kommt der Unterschied zum Vorschein: „Wir haben es hier mit einer extrem langlebigen, witterungsresistenten Konstruktion zu tun“, sagt Weckesser. „Sogar im Passivhaus-Standard.“
Wer durch eine der beiden Glastüren schreitet, stößt auf eine Unterkunft, die mit einer Ein-Zimmer-Wohnung mithalten kann: Die Single-Küche mit zwei Induktionsfeldern, Backofen, Spüle und Kühlschrank. Direkt gegenüber befindet sich die Nasszelle mit Dusche, Waschtisch und WC. Großzügiger zeigt sich der eigentliche Wohnraum. Bett, Schreibtisch, Sessel und Kleiderschrank kommen dort unter.
„Mit diesen 15 bis 20 Quadratmetern kann man unheimlich viel anfangen“, sagt Weckesser, der auch an eine touristische Nutzung denkt. Rund 30 000 Euro kostet ein „Study Home“ mit Standard-Ausstattung; die monatliche Miete werde zwischen 270 und 300 Euro liegen. „Wir denken hier in erster Linie an Privatinvestoren“, stellt der Geschäftsführer klar.
Bisher ist die große Nachfrage allerdings ausgeblieben. Außer dem Prototypen wurde noch kein weiteres Modell produziert. „Entweder wird unsere Idee ein Renner oder ein Flop“, schwant Weckesser. Die Wohnraumnot in vielen Städten lasse ihn allerdings auf einen Erfolg hoffen. Wenn ein Auftrag komme, könne man pro Woche gleich mehrere Wohneinheiten bauen. Das Studentenwerk Freiburg, das die öffentlichen Wohnheime verwaltet, ist allerdings skeptisch. „Prinzipiell bauen wir lieber selbst“, sagt Sprecherin Renate Heyberger.