Sternwarte als Museum Moderne Kunst in südrussischem Observatorium
Moskau (dpa) - Spektakuläre Schau in einer Sternwarte: Zehn Künstler unter anderem aus Deutschland und Österreich zeigen in einem russischen Observatorium und der Umgebung zahlreiche Installationen und Fotografien.
„Eine solche Ausstellung wäre unmöglich ohne die aufgeschlossenen Menschen, die es in Russland eben auch gibt“, sagte der österreichische Kurator Simon Mraz am Samstag in Moskau.
Die Selentschuk-Sternwarte Nischni Archys war zu Sowjetzeiten in den 1960er Jahren als damals weltgrößtes Spiegelteleskop gebaut worden. Die russische Regierung versucht seit einiger Zeit, die Teilrepublik Karatschai-Tscherkessien im Nordkaukasus für den Tourismus zu erschließen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 18. November.
„Wir haben die Behörden als Mitorganisator ins Boot geholt, statt sie nur um Erlaubnis zu fragen“, sagte Mraz. Unter den Künstlern sind sieben Russen, eine Bulgarin sowie die Österreicherin Eva Engelbert und die 1979 in München geborene Eva Seiler. Sie zeigt „Instrumente“ aus Holz, Wachs und Metall. Auffällig ist auch eine grüne Neoninstallation des Windgottes Aeolos von der Russin Anna Titowa.
Der Bulgare Michail Michailov stellt Staub seines Wiener Ateliers aus - der fast als „Schmutz“ beseitigt worden wäre. „Das ist eben das Risiko moderner Kunst“, meinte Kurator Mraz augenzwinkernd.