Monika Lüke: Die Geschasste
Monika Lüke ist erst seit zwei Jahren Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International. Laut Vertrag sollte es die 42-Jährige auch noch drei weitere Jahre bleiben.
Doch die Menschenrechtsorganisation hat Lüke mit sofortiger Wirkung von ihrer Arbeit freigestellt. Die Begründung: Das Vertrauensverhältnis sei zerrüttet. Lüke habe unbefugt eine Mitarbeiterin eingestellt und eine externe Beraterfirma engagiert.
Die gebürtige Bochumerin aber vermutet einen ganz anderen Grund: Vor knapp vier Wochen ist sie Mutter einer Tochter geworden. Man traue ihr die Doppelbelastung nicht zu, behauptet sie.
Da sich Lüke noch im Mutterschutz befindet, ist die von Amnesty angestrebte Vertragsauflösung nicht nur rechtlich schwierig. Gründungsmitglied Wolfgang Piepenstock warf dem Vorstand auch „miserables Timing“ vor.
Heftige Debatten über den Umgang mit der Generalsekretärin werden bei der Jahresversammlung erwartet, die am Samstag in Köln beginnt. Lüke wollte dazu eigentlich als einfaches Mitglied mit Mann und Tochter anreisen. Jetzt hat sie sich entschieden, nach Brandenburg aufs Land zu fahren. Das Wort haben nun die Anwälte. Red