Morde in Brunssummerheide Thijs H. gesteht Dreifachmord – „Auftrag bekommen“

Maastricht · Zwei Menschen werden im Mai tot in der Brunssummerheide gefunden, eine weitere Frau in Den Haag. Der Tatverdächtige Thijs H. hat nun gestanden, die drei Menschen getötet zu haben.

Der Kamperheideweg in der Brunssummerheide, wo die beiden Mordopfer am 7. Mai gefunden wurden.

Foto: Leah Hautermans

Der 27-jährige Thijs H. hat gestanden, zwei Menschen in der Brunssummerheide und eine Frau in Den Haag getötet zu haben. Der Tatverdächtige äußerte sich direkt zu Beginn des Prozessauftakts in Maastricht. Er erklärte, sich zur Tatzeit in einer Psychose befunden und „Aufträge oder Botschaften“ erhalten zu haben, die ihn dazu gezwungen hätten, zu töten.

Der 27-Jährige war am 8. Mai festgenommen worden. Er steht unter Verdacht, am 4. Mai eine 56-Jährige in Den Haag sowie die 63 und 68 Jahre alten Heerlener am 7. Mai in der Brunssummerheide umgebracht zu haben. Alle drei Opfer waren mit ihren Hunden spazieren. Thijs H. hatte die Taten zunächst bestritten, sagte jetzt jedoch, die Opfer erstochen zu haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte derweil, „ausreichend DNA-Beweise“ zu haben, die H. mit den Morden in Verbindung bringe.

Zweifel an Thijs H. Aussage

Die Staatsanwaltschaft zweifelt an seiner Aussage, die Morde in einem psychotischen Zustand verübt zu haben. Staatsanwalt Joan Holthuis sprach von Suchanfragen auf dem Computer des Verdächtigen, die man bei den Ermittlungen entdeckt habe und die einen Täuschungsversuch nahelegten. Thijs H. habe sich demnach über das Verhalten von psychotischen Menschen und das Vortäuschen einer Psychose informiert. Die Staatsanwaltschaft bleibt daher bei dem Verdacht auf Mord. Wäre Thijs H. zum Tatzeitpunkt psychotisch gewesen, wäre er vermutlich schuldunfähig.

Sein Anwalt kritisierte die „undifferenzierte“ Aussage der Staatsanwaltschaft, zunächst müsse die Untersuchung in einer psychiatrischen Klinik Ende des Monats abgewartet werden.

Thijs H. entschuldigte sich am Ende der Anhörung bei Angehörigen der Opfer. Der Prozess wird am 4. November fortgeführt.