Musikwoche Berlin: Nachwuchsbands und Clubnächte

Berlin (dpa) - Wie werde ich Popstar? Welche Band darf ich nicht verpassen? Und wie kann man mit Musik im Internet Geld verdienen? Um solche Fragen dreht sich die zweite Ausgabe der Berlin Music Week (7. bis 11. September), die 300 Veranstaltungen aufbietet.

Die Palette reicht von der Musikmesse Popkomm über Nachwuchs-Workshops und Clubnächte bis zum Popfestival. Beginner, Suede, James Blake und Primal Scream spielen dabei auf dem stillgelegten Flughafen in Tempelhof.

Berlin sei auch „Musikhauptstadt“, sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) am Donnerstag. „Wir wollen so eine ähnliche Entwicklung wie bei der Fashion Week.“ Musik sei ein wichtiger Image- und Tourismusfaktor, betonte Wolf. Die Branche zählt in der Stadt etwa 1800 Unternehmen und mehr als 70 Studios.

Die Musikwoche ist eine Dachmarke, die 2010 mit dem Neustart der Popkomm etabliert wurde. Die Reihe habe ein „paar Fragezeichen“ hinterlassen, sagte Programm-Manager Björn Döring. Aber: „Allein diese Marke, dieses Label Berlin verkauft sich exzellent.“

Das Programm wirkt etwas geordneter als bei der Premiere. Auftakt ist am Dienstagabend, wenn im Admiralspalast der Gewinner des Talentwettbewerbs New Music Award der jungen ARD-Radios gesucht wird. Nachwuchsmusiker können sich im Club HBC beim „a2n“-Workshop versuchen, für den Ex-Universal-Chef Tim Renner warb. Dort soll es keine Schelte wie in den TV-Castingshows geben. „Uns fehlt zum Glück allen das Talent, der (Dieter) Bohlen zu sein“, sagte Renner.

Die Messe Popkomm richtet sich ans Fachpublikum, an Labels, Konzertveranstalter und Händler. In Tempelhof sind 400 Aussteller aus 21 Ländern dabei. Eine wichtigere Rolle als bisher sollen im Zeitalter der Downloads, Apps und iPads die Computertechnik spielen. Bei den „Popkomm-Live-Showcases“ treten mehr als 100 Künstler aus aller Welt auf. Die Konzerte außerhalb der Messe sind für alle Fans offen.

Auf dem Kurfürstendamm ist zur Music Week eine Silent Disco mit Kopfhörern geplant. Die Kulturbrauerei ist Schauplatz für Heavy-Metal-Gigs. Bei der Reihe „What's up, Mitte?!“ soll der „weite Weg“ gezeigt werden, den das Viertel „zwischen Kunstspielplatz nach Mauerfall und Einflugschneise für Billigflug-Touristen genommen hat“ - so heißt es im Programmheft.