Mythos Chaplin: Geheimdienst rätselt über Geburtsort
London (dpa) - Geöffnete Geheimdienstakten des britischen Secret Service haben den Mythos über die Stummfilm-Legende Charlie Chaplin befeuert.
Den Papieren zufolge gibt es keine gesicherten Angaben über den Geburtsort des Schauspielers. Das britische Nationalarchiv veröffentlichte die Geheimdienstinformationen am Freitag.
Das amerikanische FBI hatte den britischen Inlandsgeheimdienst MI5 Anfang der 1950er Jahre beauftragt, Informationen über Chaplin zusammenzutragen. Neben seinem Geburtsort sollten die britischen Agenten Verbindungen zu kommunistischen Kreisen ausleuchten und feststellen, ob Chaplin ein Sicherheitsrisiko ist. Ziel des FBI sei es gewesen, Gründe für die Ausweisung Chaplins aus den USA zu sammeln.
Bisher war angenommen worden, dass Chaplin am 16. April 1889 im Süd-Londoner Stadtteil Walworth geboren wurde. Nach der Geheimdienstakte fanden sich dafür aber keine Belege - auch nicht unter dem vom FBI vermuteten Geburtsnamen Israel Thornstein. Auch Gerüchten, wonach Chaplin in Frankreich geboren worden sein soll, ging der Geheimdienst erfolglos nach. Das erste offizielle Dokument, das die Agenten finden konnten, war ein Reisepass aus dem Jahr 1920.