Sechs Verletzte Nach Disco-Streit: Auto rast in Fußgänger

Cuxhaven (dpa) - Vor einer Diskothek hat ein Autofahrer sechs Menschen im niedersächsischen Cuxhaven angefahren und verletzt. Der 29-Jährige lenkte einen Kleinwagen in die Gruppe.

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Zeugen sagten nach Polizeiangaben vom Sonntag, dass der Mann die Passanten bewusst angefahren habe. „Die Ermittlungen haben bereits ergeben, dass vermutlich ein Streit in beziehungsweise vor einer Cuxhavener Diskothek in Zusammenhang mit dem Vorfall stehen könnte“, teilte die Polizei am Nachmittag mit.

Die Ermittlungen gingen weiterhin in alle Richtungen, bekräftigte die Polizei am Abend. Zugleich betonten die Ermittler: Ein „politisches Motiv ist aber nach derzeitigem Stand der Dinge eher auszuschließen.“

Nach Polizeiangaben ist der Fahrer allem Anschein nach syrischer Herkunft und wohnt in Cuxhaven. Mindestens vier Menschen wurden den Beamten zufolge schwer und zwei weitere leicht verletzt. Die Opfer - deutsche Staatsbürger im Alter von 19 bis 29 Jahren - wurden in umliegende Kliniken gebracht und sollten noch am Sonntag befragt werden. Am Nachmittag konnten fünf von ihnen laut Polizei das Krankenhaus wieder verlassen.

Der 29-Jährige war nach der Kollision mit der Menschengruppe am frühen Sonntagmorgen am Steuer des Kleinwagens weitergerast und nach etwa 300 Metern auf einem Platz gegen einen Poller geprallt. Dort wurde er von Zeugen festgehalten, bis die Polizei eintraf. Anschließend wurde der vorläufig Festgenommene auf der Wache befragt.

Ob er dem Haftrichter vorgeführt wird, sollte sich am Montag entscheiden. Der Mann soll unter Alkoholeinfluss gestanden haben. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen, deren Ergebnis nicht vor Montag erwartet wurde. Am Sonntag befragten die Ermittler zudem weitere Zeugen und sicherten Spuren am Unfallort.

Das genaue Motiv des Mannes sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Am Morgen hatte die Polizei Oldenburg über Twitter mitgeteilt, dass es keine Hinweise auf einen Anschlag gebe.

Anfang Oktober hatte in London ein Auto mehrere Fußgänger angefahren und vorübergehend Terrorangst geschürt. Laut Polizei handelte es sich dabei um einen Unfall, nicht um einen Anschlag. Im Juli war im nordrhein-westfälischen Hagen ein Kleinkind gestorben, als ein Autofahrer mit seinem Wagen in eine Fußgängergruppe geriet. Als Ursache wurden gesundheitliche Probleme des Fahrers vermutet.