Empörung über Pegida-Initiator Nach Tod von 14-Jähriger: Schule plant Trauerfeier für Keira

Berlin (dpa) - Nach dem gewaltsamen Tod der 14 Jahre alten Keira in Berlin plant ihre Schule eine Trauerfeier. Das genaue Datum stehe aber noch nicht fest, sagte Schulleiter Thomas Barthl vom Grünen Campus Malchow.

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Denkbar sei eine Trauerfeier vor den Schulferien, die in Berlin am 26. März beginnen. „Da ist weiter Trauer und Fassungslosigkeit, da sind Fragen, die keiner beantworten kann“, beschrieb Barthl die Stimmung in der Schule am Dienstag. Fünf Schulpsychologen seien vor Ort. „Es gibt aber vereinzelt Schüler, die nicht in der Lage sind, zum Unterricht zu kommen“, sagte er.

Ein 15 Jahre alter Mitschüler hatte gestanden, das Mädchen in Alt-Hohenschönhausen erstochen zu haben. Der Deutsche war am Sonntag in der Wohnung seiner Eltern festgenommen worden. Die Eisschnellläuferin war am Mittwoch mit mehreren Messerstichen in ihrer Wohnung attackiert worden, einer davon traf direkt ins Herz. Beide waren laut Staatsanwaltschaft verabredet gewesen.

Laut Staatsanwaltschaft ist das Motiv des mutmaßlichen Täters noch unklar. Es werde weiter ermittelt, auch im Umfeld des Opfers, hieß es am Dienstag. Ein Richter hatte am Montag Haftbefehl gegen den 15-Jährigen wegen Totschlags erlassen. Dass ein so junger Verdächtiger in U-Haft kommt, ist eher selten. Begründet wurde dies mit Verdunkelungsgefahr.

Die Polizei geht unterdessen gegen Pegida-Initiator Lutz Bachmann wegen eines Tweets zur Tötung der 14-Jährigen vor. „Wir ermitteln wegen übler Nachrede, falscher Verdächtigung und Volksverhetzung“, sagte ein Polizeisprecher. Bachmann hatte im Kurznachrichtendienst geschrieben: „Mordfall #Keira G. Nun ist es wohl raus: Die Bestie vom Kaukasus, Edgar H., tschetschenischer Moslem und Ex-Flüchtling“. Dazu hatte er auf ein Facebook-Profil eines Mannes verlinkt. Der Tweet ist bei Twitter nicht mehr zu sehen.

Die Person, auf die Bachmann verlinkte, ist nach Polizeiangaben nicht identisch mit dem in U-Haft sitzenden Verdächtigen. Bachmann selbst schrieb auf Twitter, sein Tweet sei keine Tatsachenbehauptung gewesen und verwies auf seine Formulierung „wohl“. Zuerst hatte das Portal „T-Online“ berichtet.