Am Sonntagabend verschickt Nach Verhaftung neue rechtsextremistische Drohmail

Berlin · Nach der Verhaftung eines Tatverdächtigen im Fall der bundesweit verschickten Mails mit rechtsextremistischem Inhalt soll eine weitere Drohmail aufgetaucht sein.

In mehreren deutschen Städten sind Rathäuser, wie hier in Kaiserslautern, Verwaltungsgebäude und auch ein Kindergarten nach Droh-Nachrichten evakuiert worden. Die Polizei ermittelte schließlich am Donnerstag (5.4.) einen Verdächtigen aus Schleswig-Holstein.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Die Drohmail sei gegen die Berliner Generalstaatsanwältin Margarete Koppers gerichtet, berichtete der Berliner Sender RBB am Montag. Die E-Mail liege dem ARD-Magazin „Kontraste“ vor, hieß es. Eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft sagte der Deutschen Presse-Agentur am Abend, sie könne das nicht bestätigen. Ihr sei von solch einer Mail nichts bekannt.

„Sie möchten sicher nicht, dass eines Tages Frau Generalstaatsanwältin Margarete Koppers etwas zustößt, oder?“ zitierte der RBB aus der Mail. Eine angebliche Gruppe „Staatsstreichorchester“ fordere darin 100 Millionen Euro in der Kryptowährung „Monero. Anderenfalls werde eine neue Terrorgruppe entstehen. „Wir werden alles daran setzen, dass es bald wieder Pogrome in diesem Land gibt und dass sich kein Jude, Moslem (…) oder auch linke Journalisten und Politiker sicher fühlen“, heiße es in dem Schreiben.

Die Mail soll am Sonntagabend verschickt worden sein, also nachdem der Tatverdächtige aus Schleswig-Holstein bereits in U-Haft saß. Am Samstag hatte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft gesagt: „Nach dem bisherigen Stand hat er offenbar alleine gehandelt“. Die Ermittlungen hätten keine Anhaltspunkte ergeben, dass der Verdächtige Komplizen hat.

Der Kölner Rechtsanwalt Mustafa Kaplan, der dem Bericht zufolge ebenfalls in der Mail angesprochen wird, sagte dem Magazin „Kontraste“ dagegen, er gehe von einem Netzwerk hinter den mehr als 200 bekannten Drohmails aus.

(dpa)