Nadja Auermann: „Ich will Beweise und Fakten“
Berlin (dpa) - Der Berliner Prozess gegen das Model Nadja Auermann (40) wegen Steuerhinterziehung zieht sich in die Länge. Ein Urteil wird frühestens am 4. Juli erwartet, weil die Vernehmung von Zeugen länger dauert als ursprünglich geplant.
Ursprünglich waren nur drei Prozesstage geplant. Bei der Vernehmung eines Steuerfahnders am Donnerstag verlor Auermann für einen Moment die Zurückhaltung: „Ich will Beweise und Fakten, das sind alles Unterstellungen.“
Der Beamte berichtete über ein Bewegungsprofil, das er aus Bankunterlagen, Telefonverbindungen, Rechnungen und Arztterminen über das damalige Model zusammengestellt hatte. Auermann zeigte sich am meisten empört, dass ihr Privatleben vor der Öffentlichkeit ausgebreitet und von dem Beamten falsch bewertet werde. Einen Arzttermin zur Impfung des kleinen Sohns beispielsweise nahm der Steuerfahnder als Indiz für Auermanns Aufenthalt in Berlin. Dies wies das frühere Topmodel zurück.
Die Anklage wirft der 40-Jährigen vor, mehr als 270 000 Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Auermann von 1999 bis 2002 einen Wohnsitz in Berlin hatte, aber keine Steuern zahlte. Auermann bestreitet dies, sie habe damals in Monaco gelebt.