Neue Tatort-Kommissare: Meret Becker und Mark Waschke sind große Fans des Traditions-Krimis
Meret Becker und Mark Waschke ermitteln demnächst als „Tatort“-Kommissare in der Hauptstadt.
Berlin. Die Schauspieler Meret Becker (45) und Mark Waschke (41) haben einen neuen Job: Im Herbst drehen sie ihren ersten Berliner „Tatort“.
Frau Becker, Herr Waschke, würden Sie den „Tatort“-Vorspann gerne ändern?
Mark Waschke: Da bin ich leidenschaftlos und sehe gar keinen Bedarf, darüber zu reden. Meret Becker: Ich bin ein großer Fan von klassischen Sachen. Den habe ich schon mit meiner Oma geguckt und finde es ganz toll, dass der bald vor unserer Wenigkeit läuft.
Was verbinden Sie persönlich mit dem „Tatort“?
Becker: Ich habe den früher eher geguckt als heute. Aber ich finde die Idee schön, dass Familien ihn zusammen sehen. Oder dass sich Leute zum Gucken in Kneipen treffen: Das ist ein Happening. „Tatort“ ist natürlich der traditionsreichste Krimi, den wir hierzulande haben. Waschke: Im Theater haben wir immer den Wunsch gehabt, direkt auf etwas zu reagieren, was passiert ist. Bis das Stück fertig war, hat das aber sehr lange gedauert. Beim „Tatort“ finde ich toll, dass er immer ein Spiegel ist von dem, was in Deutschland passiert.
Wie finden Sie, dass viele Leute beim „Tatort“ nebenher am Handy ihre Kommentare live twittern?
Waschke: Echt, ist das so? Wusste ich gar nicht. Live-Twittern ist mir fremd, damit kenne ich mich nicht aus. Becker: Ich habe das neulich mitbekommen, als ich bei Dominik Graf als Gast im „Tatort“ München mitgespielt habe. Der war sehr umstritten. Da habe ich mir später die Twitter-Kommentare angeguckt. Aber ich finde es absurd, schon während des Films zu urteilen, weil man sich dann nicht fallen lässt. Ich habe große Probleme, wenn ich aus dem Kino komme, und meine Mutter tendiert sofort zu sagen: „War doch toll“ oder „War doch blöd“. Das kann ich nicht. Ich bin ein emotionaler Mensch. Ich bleibe in dem Gefühl drin, so als ob man morgens noch einem Traum nachhängt. Dann kann man auch nicht gleich reden. Ich halte Multitasking für einen totalen Schwachsinn.
Womit bereiten Sie sich auf den „Tatort“ vor?
Waschke: Ich gucke anders auf das, was ich eh schon gucke — meist US-Serien. Meine Lieblingsserie „The Wire“ werde ich noch mal ansehen, weil ich es am spannendsten finde, den Ermittlern zuzusehen, wie sie etwas aufdecken.
Haben Sie Angst, dass Sie im „Tatort“ Sätze sagen müssen wie „Wo waren Sie gestern zwischen 20 und 21 Uhr?“
Becker: Das ist natürlich eine Grundüberlegung: Will man überhaupt Kommissar werden? Der „Tatort“-Kommissar hat die Herausforderung, immer die gleichen Fragen zu stellen, auf eine neue Art und Weise. Worauf ich jetzt total achte, ist: Wie wird man Kommissar? Welchen Background hat man? Ich war neulich auf dem Polizeirevier, weil mein Handy geklaut war. Dann gucke ich mir an, wie agieren die Menschen, wie sieht es da aus.
Halten Sie manchmal Zwiesprache mit ihrem verstorbenen Stiefvater Otto Sander, weil er Ihnen geraten hat, den „Tatort“ zu machen?
Becker: Ja, andauernd. Es ist schade, weil mir die spontane Antwort natürlich fehlt. Aber ich kann ihn sehr genau hören.