Neue Theorie zum Tod von Tutenchamun
London (dpa) - Zur jahrzehntelangen Diskussion um den mysteriösen Tod des ägyptischen Pharaos Tutenchamun hat der britische Forscher Chris Naunton eine neue Theorie hinzugefügt.
Der Brite und seine Kollegen vom Cranfield Forensic Institute in der Grafschaft Bedfordshire kamen bei einer „virtuellen Autopsie“ zu dem Schluss, dass die wahrscheinlichste Ursache für die Verletzungen an der Leiche eine kurz vor dem Tod stattgefundene Schlacht gewesen sein könnte.
Das Verletzungsmuster könnte darauf hindeuten, dass möglicherweise dem knienden Tutenchamun ein Streitwagen in die Seite gekracht war. Bisher seien zahlreiche Hinweise zum Tod des Tutenchamun übersehen worden, glaubt Naunton. Er beruft sich unter anderem auf die Untersuchung eines Gewebestückes der Leiche.
Der Leichnam des Kindkönigs soll sich im Sarkophag selbst entzündet haben und verbrannt sein, nachdem er mit der falschen Mischung an Ölen einbalsamiert worden war, behauptet Naunton. Die These des Ägyptologen sollte am Sonntag in einer Dokumentation des britischen Senders Channel 4 ausgestrahlt werden.
Tutenchamun hatte nach bisherigen Erkenntnissen von Kindheitstagen an regiert, bis er etwa im Jahr 1323 vor Christus im Alter von 19 Jahren starb. 1922 hatte der britische Forscher Howard Carter sein Grabmal im nahezu unberührten Zustand entdeckt.
Um seine Todesursache ranken sich seitdem zahlreiche Legenden. Unter anderem fanden Wissenschaftliche Hinweise auf Malaria, auf eine Sichelzellenanämie, aber auch auf Knochenbrüche. Grabräuber, die den Leichnam zersägten, um an Kunstschätze zu gelangen, hatten die Untersuchungen deutlich erschwert.