Neue Vorwürfe gegen spanische Infantin Cristina
Madrid (dpa) - Die spanische Infantin Cristina ist nach dem Entzug ihres Herzogtitels durch König Felipe VI. noch stärker in die Kritik geraten. Die Medien warfen der Schwester des Monarchen vor, in der Öffentlichkeit einen Zwist mit dem Staatsoberhaupt ausgelöst zu haben.
Die in Genf lebende Infantin, die wegen des Verdachts des Steuerbetrugs angeklagt ist, wurde am Samstag 50 Jahre alt.
Sie hatte über ihren Anwalt behaupten lassen, sie habe von sich aus auf den Titel einer Herzogin von Palma de Mallorca verzichtet. Das Königshaus wies diese Version zurück und betonte, Felipe habe vor längerer Zeit entschieden, seiner Schwester den Titel abzuerkennen. Das Schreiben der Infantin, in dem sie dem König ihren Verzicht mitteilte, sei im Zarzuela-Palast erst eingetroffen, nachdem Felipe seine Schwester von der Aberkennung des Titels unterrichtet habe.
„Die Infantin legt sich öffentlich mit dem König an“, schrieb die linksliberale Zeitung „El País“. „So etwas ist in der Geschichte des Königshauses ohne Beispiel.“ Das liberale Blatt „El Mundo“ sah in Cristinas Verhalten eine „rebellische Geste“, und das konservative „ABC“ hielt der Infantin vor: „Sie hat der Monarchie einen schlechten Dienst erwiesen.“