Molnupiravir Neues Corona-Medikament halbiert Risiko von schweren Verläufen

Washington · Nach positiven Studienergebnissen will ein US-Pharmaunternehmen eine Notfallzulassung für sein Corona-Medikament beantragen.

Ein neues Corona-Medikament aus den USA soll schwere Verläufe bei Risikopatienten reduzieren.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Nach positiven Studienergebnissen will der US-Pharmariese Merck & Co. in den USA eine Notfallzulassung für sein Corona-Medikament Molnupiravir beantragen. Merck und sein Partner Ridgeback Biotherapeutics erklärten am Freitag, das antivirale Medikament halbiere bei infizierten Patienten das Risiko einer Krankenhauseinlieferung oder eines tödlichen Krankheitsverlaufes.

Demnach wurden während der Studie der Phase drei 7,3 Prozent der 385 Patienten mit leichten oder mittleren Covid-19-Symptomen, die das Medikament erhielten, ins Krankenhaus eingeliefert. Einen Todesfall gab es nicht. In der Versuchsgruppe mit 377 Patienten, die ein Placebo erhielten, kam es in 14,1 Prozent der Fälle zu einer Krankenhauseinlieferung oder einem tödlichen Verlauf. Konkret starben acht Patienten.

Merck & Co. will nun "so bald wie möglich" eine Notfallzulassung in den USA für die Pillen beantragen. Auch bei Gesundheitsbehörden in anderen Ländern sollen Anträge eingereicht werden.

"Wir sind optimistisch, dass Molnupiravir ein wichtiges Medikament als Teil der weltweiten Bemühungen im Kampf gegen die Pandemie werden kann", erklärte Merck-Chef Robert Davis. Ridgeback-Biotherapeutics-Chefin Wendy Holman erklärte, antivirale Medikamente, die zu Hause eingesetzt werden könnten und nicht im Krankenhaus verabreicht werden müssten, würden "dringend benötigt".

Eine Reihe von Pharmakonzernen arbeitet an antiviralen Medikamenten gegen die durch das Coronavirus verursachte Lungenerkrankung Covid-19. Solche Medikamente sollen verhindern, dass Viren in Körperzellen eindringen oder sich dort vermehren. Molnupiravir wäre das erste gegen das Coronavirus entwickelte antivirale Medikament, das eine Marktzulassung erhält.

(AFP)