Solingen Neues Löschfahrzeug schwer beschädigt
Bei einer Einweisungsfahrt durchbricht das 16-Tonnen-Gefährt die Mittelleitplanke auf der Landstraße 74. Reifenprobleme als Ursache?
Solingen. Erst vor zwei Tagen hatten Feuerwehr-Chef Frank-Michael Fischer und Oberbürgermeister Tim Kurzbach zwei neue Tanklöschfahrzeuge der Größe TLF 4000 offiziell vorgestellt. Noch nicht einmal 19 Stunden später wurde eines der beiden 360 000 Euro teuren Fahrzeuge bei einem Unfall auf einer Einweisungsfahrt erheblich beschädigt: Das Tanklöschfahrzeug verunglückte gestern Morgen auf der Landstraße 74 schwer und wird der Berufsfeuerwehr voraussichtlich bis Ende Februar nicht zur Verfügung stehen.
Derzeit werden alle 180 aktiven Beamten der Berufsfeuerwehr mit den beiden neuen Fahrzeugen vertraut gemacht. Auf einer dieser Einweisungsfahrten steuerte gestern ein bereits erfahrener Feuerwehrmann das nagelneue, aber immerhin 16 Tonnen schwere Löschfahrzeug. Angeleitet wurde er dabei durch einen Fahrlehrer der Berufsfeuerwehr.
Mittelleitplanke niedergewalzt und auf Gegenfahrbahn gelandet. Die Fahrt führte gegen 9.15 Uhr vom Sonnborner Kreuz in Richtung Kohlfurth. In einer langgezogenen Kurve nach dem Parkplatz Burgholz verlor der Fahrer dann die Kontrolle über das 16 Tonnen schwere Spezialfahrzeug. Es walzte beide Mittelleitplanken nieder und durchbrach den Mittelstreifen. Erst auf der Gegenspur in Richtung Wuppertal kam der signalrote „TLF 4000“ zum Stehen.
Andere Autos oder Lastwagen waren hier in diesem Moment zum Glück nicht unterwegs. „Kaum auszumalen, wenn unser Fahrzeug auf der Gegenspur mit einem anderen Auto kollidiert wäre“, kommentierte Feuerwehr-Chef Frank-Michael Fischer den Unfall. 2014 verunglückte auch schon das Vorgängerfahrzeug schwer. Der Feuerwehrwagen war nicht mehr fahrbereit. Die Achse sei gebrochen, schwere Schäden habe es auch an der Frontschürze und am Unterbau des nagelneuen Wagens gegeben, sagte Fischer. „Bolzen des Aufbaus sind weggesprengt. Wir müssen alles vermessen lassen.“ Der Spezialaufbau selbst scheine offensichtlich nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Fischer konnte gestern noch keine Höhe der Schadenssumme angeben. Ein Gutachter sei eingeschaltet. Der Unfallwagen wurde von der Wuppertaler Berufsfeuerwehr mit einem Spezialkran nach Remscheid abgeschleppt.
„Es liegt ein Fluch auf dieser Fahrzeug-Position“, sagte Feuerwehr-Chef Frank-Michael Fischer. Die MAN-Zugmaschine mit dem Magirus-Aufbau gilt offiziell als Ersatzbeschaffung für einen Unimog, der im Oktober 2014 bei einem Einsatz in den Wupperbergen umgekippt war. Damals sollte ein am Balkhauser Weg verunglückter Radler geborgen werden, als der Wagen auf einem Waldweg abrutschte und auf den Aufbau stürzte. Die Schäden waren so gravierend, dass der Lkw als wirtschaftlicher Totalschaden abgeschrieben werden musste. Für das gestern verunglückte Fahrzeug besteht wie für alle aus dem städtischen Fuhrpark eine Vollkaskoversicherung.
Bei der Vorstellung des neuen „TLF 4000“ hatte der Feuerwehr-Chef noch eingeräumt, dass es bei dem gestern verunglückten Modell noch „einige technische Probleme“ geben würde. So bekäme das Fahrzeug durch die Off-Road-Bereifung auf asphaltierten Straßen schwer zu bewältigende Eigenschaften. „Wir müssen da jetzt etwas an der Bereifung ändern“, sagte Fischer gestern Nachmittag.
Das nagelneue Tanklöschfahrzeug war nicht mehr fahrbereit und musste von einem Spezialkran der Wuppertaler Feuerwehr abgeschleppt werden. Die Höhe der Schadenssumme steht noch nicht fest.