New Yorker Polizei muss Millionen für Todesschüsse zahlen

New York. Für den Tod eines unbewaffneten Mannes muss die New Yorker Polizei 3,25 Millionen Dollar zahlen. Nach Angaben der "New York Times" stimmte die Stadt am Dienstag (Ortszeit) zu, den Hinterbliebenen des 23-jährigen Sean Bell die umgerechnet 2,5 Millionen Euro zu zahlen.

Der Kriminelle war von der Polizei in der Nacht vor seiner Hochzeit erschossen worden, bei ihm wurde aber keine Waffe gefunden. Zwei Freunde von ihm, die im selben Wagen saßen und verletzt wurden, sollen 3,9 Millionen Dollar bekommen.

Bell war mehrfach vorbestraft. Nachdem er im November 2006 vor seiner Hochzeit in einem Striplokal im Stadtteil Queens gefeiert hatte, fuhr er vor der Bar einen Polizeiwagen und einen Zivilpolizisten an. Die fünf Beamten eröffneten das Feuer und durchsiebten den 23-Jährigen mit 50 Schüssen.

Allein einer der Polizisten hatte 31 Schüsse abgegeben, muss also nachgeladen haben. Drei wurden angeklagt, aber vor zwei Jahren freigesprochen. Sie gaben an, dass Bell in dem Lokal über Waffen gesprochen hatte. Bell und die beiden anderen Männer waren schon mehrfach wegen Waffenbesitzes festgenommen worden.

Der Vorfall und der Freispruch hatten zu heftigen Reaktionen geführt, weil Bell schwarz war. Die Polizei hatte jedoch rassistische Hintergründe zurückgewiesen. Mehrere der Polizisten seien selbst Schwarze gewesen.

Der Anwalt der Stadt sagte nach der Einigung: "Die Schießerei unterstreicht die Schwierigkeiten, denen sich unsere Polizisten jeden Tag gegenübersehen."