New Yorks Reiche zittern vor Madames Aussage
Das Edelbordell von Anna Gristina soll viele prominente Kunden gehabt haben.
New York. Seit Mitte der 90er Jahre lang soll sie in Manhattan ein Bordell für die Reichen und Mächtigen von New York betrieben haben, nun könnte Anna Gristina bis zu zehn Jahre im Gefängnis verbringen. Größere Angst als die angebliche Puffmutter selbst haben aber ihre Kunden, die nun befürchten, dass ihre Namen an die Öffentlichkeit gelangen. Unter ihnen: Ein ehemaliger Präsidentschaftskandidat.
Auf der Klientenliste stehen angeblich die Namen prominenter Wall Street Finanziers, Persönlichkeiten aus der Entertainment-Branche und Politiker. Der bekannteste unter den Freiern war nach Darstellung eines ranghohen Polizeibeamten der ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidat John Edwards. Demnach hat Edwards mehrere Wahlveranstaltungen in 2008 zum Anlass genommen, Schäferstündchen mit Gristinas Liebesdienerinnen zu verbringen.
Jeden Tag kommen neue Einzelheiten über Gristinas angeblich lukratives Edelbordell an die Öffentlichkeit. Demnach soll die 44-jährige Schottin für ihr anspruchsvolles Klientel ausschließlich gebildete Frauen mit tadellosen Manieren und perfekter Figur angeheuert haben. Die Call Girls verdienten angeblich bis zu 6000 Dollar pro Nacht, die anschließend mit Gristina geteilt wurden.
Für Faszination sorgt neben dem Inhalt ihres „schwarzen Büchleins“ auch die Person im Mittelpunkt des Skandals. Für die meisten Amerikaner ist Gristina keine Verbrecherin, sondern eine eher bemitleidenswerte Person. Als Teenager flüchtete sie von Adoptiveltern, die sie angeblich misshandelt hatten, und wanderte nach Amerika aus. In ihrem Landhaus bei New York soll sie mehrere Hängebauchschweine gehalten haben. Als die Polizei die Bordellbetreiberin in ihrem Etablissement verhaften wollten, wurden die Ordnungshüter angeblich von einem Bären gejagt.