Noriaki Kasai: Der ewige Flieger
Noriaki Kasai hatte sich mit seinen 41 Jahren nach Mitternacht zur Pressekonferenz gequält, und dann machte ihm dieser kleine schwarze Kasten Ärger. Verdammte Technik. Fragen an die Medaillengewinner — Kasai hatte gerade Silber von der Großschanze gewonnen — werden auf Englisch gestellt, der Japaner Kasai aber fühlte sich damit nicht wohl.
Also ließ er sich eine Übersetzungshilfe geben. Mit dessen Bedienung er überfordert war.
Gut, dass neben ihm noch Kamil Stoch saß. Der Pole ist 15 Jahre jünger, seit Samstagabend Doppelolympiasieger und ein Helfer in allen Lagen. Er stellte Kasai die Übersetzung ein, der dankte mit einer kleinen Verbeugung. Kasai ist ein höflicher Mensch, seinen Erfolg gönnen ihm alle. „Ich habe großen Respekt vor Noriaki. Als er schon im Weltcup gesprungen ist, war ich noch nicht einmal geboren“, sagte Bronze-Gewinner Peter Prevc.
So hat Kasai Trends und Skisprung-Generationen überdauert, Regeländerungen und sportliche Tiefpunkte überstanden. Jetzt will er sich auf 2018 vorbereiten. Bei den Spielen im südkoreanischen Pyeongchang wäre er 45 Jahre alt. In Japan geht das: Mit Kasai war Takanobu Okabe (43) für die Vierschanzentournee nominiert. swa/sch
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