NRW: Fahrräder für fast 40 Millionen Euro verschwinden

In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr fast 90 000 Drahtesel gestohlen. Tendenz: steigend.

Düsseldorf. Die Steigerung ist erheblich. Im vergangenen Jahr sind in Nordrhein-Westfalen Fahrräder im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro verschwunden. Fast 90 000 Räder wechselten illegal ihren Besitzer. Das war gegenüber 2010 eine Steigerung von 6,5 Prozent.

Diese Zahlen gab das Landeskriminalamt (LKA) jetzt in Düsseldorf bekannt. Dem Fahrradclub ADFC ist die Statistik ein Rätsel. „Wir haben wirklich keine plausible Erklärung“, sagt Thomas Rommelspacher.

Die jüngste Entwicklung wiegt umso schwerer, als die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen gering ist. In nur acht Prozent der Fälle sind im vorigen Jahr in NRW die Diebe ermittelt worden.

Dabei macht der Polizei besonders zu schaffen, dass es sich bei den Dieben zumeist um Einzeltäter handelt. Jeder Zweite ist der Statistik zufolge jünger als 21 Jahre.

„Es gibt wenige Fälle, in denen auch bei Händlern Fahrräder gestohlen worden sind“, sagt eine Sprecherin des LKA. Immer wieder gingen der Polizei auch Banden ins Netz. So etwa, wenn auf einem Lastwagen gleich 20 gestohlene Fahrräder gefunden werden, die offenbar ins osteuropäische Ausland gebracht werden sollten. Dieses Geschäft lohnt sich. Schließlich liegt der Durchschnittswert pro gestohlenem Rad bei etwa 400 Euro.

Und was können Besitzer tun, um ihre guten Stücke zu schützen? Auf diese Frage geben Polizei und Experten von Fahrradclubs seit Jahren dieselbe, aber offenbar nicht genug gehörte Antwort: Fahrrad codieren lassen und ein gutes Schloss kaufen. dpa