Öko-Millionär statt Superstar
Daniel Küblböck hat sein erstes Honorar als Musiker in Solar-Technik investiert. Mit großem Erfolg.
Passau. Belächelt wurde er von einer ganzen Nation. Für seine Stimme, die der von Kermit dem Frosch gleicht. Für seine schrägen Auftritte in kuriosen Kostümen. Und für sein unvergleichliches Gespür, in jedes Fettnäpfchen zu treten, das auf seinem Weg zum „Superstar“ vor ihm stand: Daniel Küblböck, das Enfant terrible der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“. Doch heute, acht Jahre danach, ist es der 25-Jährige, der das Sieger-Lächeln trägt. Denn Küblböck ist nach eigenen Angaben Millionär. Er hat in Öko-Strom investiert — seitdem klingelt die Kasse.
„Ich habe für meine erste Platte eine Million Euro bekommen. Und das Geld habe ich in den Bau einer Solaranlage investiert“, sagte Küblböck zur Zeitung „B.Z.“ Diese Investition habe er „locker wieder drin“. Viele Haushalte in Deutschland bezögen Küblböck-Strom.
So viel Weitblick haben ihm wohl die Wenigsten zugetraut. Denn Küblböck gehört zu den Personen, für die man sich das Wort „Fremdschämen“ ausgedacht hat.
2003 will er den Olymp des Pop erobern. Schlagzeilenträchtiger als seine Musik ist aber der tränenreiche Nervenzusammenbruch in der Live-Sendung von „DSDS“, als seine beste Freundin Gracia Bauer rausfliegt. Immerhin: Er schafft es auf Platz 3 der RTL-Show und dank vieler Teenager-Fans zu einem Plattenvertrag. Der große Ruhm bleibt allerdings aus.
Dafür folgt die Häme. Im Januar 2004 badet er während der Show „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ wimmernd in tausenden Kakerlaken. Das Publikum ist begeistert und brummt ihm fortan per Telefonvoting eine Dschungelprüfung nach der anderen auf. Genutzt hat’s ihm nichts, auch bei dieser Show siegt am Ende ein anderer. Nur einen Monat später erfreut Küblböck die Boulevard-Zeitungen erneut: Er, der zu dieser Zeit noch keinen Führerschein besitzt, verursacht einen Unfall. Er stößt mit einem Gurkenlaster zusammen. Es ist der Höhepunkt seiner Peinlichkeits-Possen und der Tiefpunkt seiner Karriere.
Erst danach wird es ruhig um ihn. Seit vier Jahren versucht er sich in Jazz-Musik. Er setzt auf Qualität — und kann es sich offenbar leisten.
Auf dem Dach eines Sägewerks bei Passau hat er ein Solarfeld bauen lassen. Und nicht erst seit dem jüngst neu erwachten Bewusstsein der Deutschen für grüne Energien zahlt sich das aus. „Als ich damals den Vertrag über die Stromerzeugung unterschrieben habe, wurde Solarenergie stark subventioniert“, erklärt Küblböck. „Man kann sagen, die SPD hat mich reich gemacht.“