Opernstar Carreras: Rachmaninow gegen Krebs
Hamburg (dpa) - Opernstar José Carreras (64) hat während seiner Krebs-Erkrankung sehr viel Kraft aus der Musik gezogen. Damals habe er soviel Musik wie möglich gehört:
„Konkret war es das 2. Klavierkonzert von Rachmaninow, das mich während meiner gesamten Behandlung begleitet hat“, sagte der spanische Tenor am Dienstag in Hamburg. „Ich denke, es ist allgemein anerkannt, dass die Musiktherapie positive Auswirkungen auf die Patienten hat. Selbstverständlich war das auch in meinem persönlichen Fall so.“ Carreras hatte selbst Blutkrebs, konnte aber dank einer Kochenmarkspende geheilt werden.
Am Anfang, wenn man so eine lange Krankheit überstanden habe und langsam zum Alltag zurückkehre, halte man sich für besonders weise, erklärte der Katalane, der gemeinsam mit Plácido Domingo und dem 2007 gestorbenen Luciano Pavarotti zu den „Drei Tenören“ gehörte. „Doch später macht man die selben Fehler wieder.“
Der Katalane hatte am Dienstag die neue Carreras-Leukämiestation am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf eröffnet. „Wir hoffen, dass Leukämie eine Krankheit ist, die bald besiegt werden kann - immer und überall“, sagte er. Im Kampf gegen den Blutkrebs hatte Carreras zunächst eine spanische und 1995 die Deutsche Carreras-Stiftung ins Leben gerufen. Seitdem wurden in Deutschland etwa 850 Projekte gefördert und mehr als 100 Millionen Euro gesammelt.