Fotos Orkan "Niklas" fegt über Deutschland
Sturmtief "Niklas" ist mit Spitzenböen von rund 150Kilometern pro Stunde zum Orkan geworden. Es ist einer der stärkstenStürme der vergangenen Jahre.
Die Deutsche Bahn stellt den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen um 11 Uhrein.
Für Hochlagen des Harzes und die Alpen gelten Warnungen vor extrememUnwetter. Der Sturm könne Bäume entwurzeln, Gegenstände durch dieLuft wirbeln und schwere Schäden an Gebäuden verursachen.
Besonders betroffen sind Teile von Baden-Württemberg,Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen,Thüringen und Sachsen-Anhalt.
In Nordrhein-Westfalen fahren seit dem späten Vormittag keineNahverkehrszüge mehr. Auch im Fernverkehr gebe es wegenUnwetterschäden Störungen, sagte eine Sprecherin.
Extreme Orkanböen werden laut dem Wetterdienst am Morgen auf derZugspitze (164 km/h), dem Feldberg im Schwarzwald (151) und auf demWeinbiet bei Neustadt an der Weinstraße (148) gemessen. Im Flachlandhabe es verbreitet Orkanböen von mindestens 118 Kilometern pro Stundegegeben.
Die Stärke von "Niklas" komme nicht an "Wiebke" und "Vivian" heran, die Anfang 1990 verheerende Schäden anrichteten, sagte der DWD-Meteorologe. Und auch Orkan "Christian" am 28. Oktober 2013 sei mit Böen bis zu 172 Kilometern pro Stunde an der Küste stärker gewesen.
Dennoch machte "Niklas" schon am Dienstagmorgen vielen Pendlern dasLeben schwer: In Nordrhein-Westfalen hatten Tausende Mühe, zur Arbeitzu kommen. Sperrungen im Bahnverkehr und auf Autobahnen stellten sievor eine Geduldsprobe.
Am Frankfurter Flughafen kam es wegen des Sturms zu vereinzeltenVerspätungen, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Eine von dreiStartbahnen konnte am Morgen wegen des starken Windes nicht genutztwerden.
Auch in den Höhenlagen von Eifel und Hunsrück wütet "Niklas" amMorgen. Zahlreiche Straßen seien wegen umgestürzter Bäume gesperrt,sagte ein Polizeisprecher in Trier. In Bitburg in Rheinland-Pfalzverursachte der Sturm einen vorübergehenden Stromausfall.
"Niklas" hat am Dienstag inNiedersachsen den Fährverkehr zu den ostfriesischen Inselndurcheinandergewirbelt. Schiffe fielen aus, in manchen Fällenverschoben sich die Abfahrtszeiten.
Nicht nur Fahrräder fielen reihenweise um. In Kerpen bei Köln kippte in der Nacht infolge des Sturms ein Kran ineinem Kieswerk. Er blieb an einem Hausdach hängen. Der Kranführererlitt keine Verletzungen. Der Mann musste aber von der Feuerwehrbefreit werden, weil sich die Tür des Krans verkeilt hatte.
Auch einzelne Dächer wurden durch die Sturmböen stark beschädigt.
In Pulsnitz (Sachsen) ist der Winter zurückgekehrt. Hier hat sich eine Schneedecke flächendeckend über die Landschaft gelegt.
Ein Tipp von Fachleuten: Zieht ein Sturm auf, sollten Immobilienbesitzer alle Dachfenster, Türen sowie Luken und Fensterläden schließen und Markisen aufrollen. Gartenmöbel und andere Gegenstände außerhalb des Gebäudes sollten gesichert und Autos weg von Bäumen gefahren werden. Nach einem Sturm gilt es, das Dach sowie die übrigen Gebäudebestandteile auf Schäden, die der Sturm verursacht haben könnte, zu überprüfen.