Pädophiler Lostprophet-Sänger zu 35 Jahren Haft verurteilt - Spur führt nach Deutschland

Ein bekannter Musiker hat sich an Säuglingen vergangen - ein Gericht in Wales verurteilte den Lostprophet-Sänger Ian Watkins zu 35 Jahren Haft. Die Spur führt nun auch nach Deutschland.

Cardiff (dpa) - Der Sänger der Rockband Lostprophets, Ian Watkins, ist am Mittwoch wegen der versuchten Vergewaltigung von Säuglingen in Cardiff zu 35 Jahren Haft verurteilt worden. Sechs Jahre davon wurden zur Bewährung ausgesetzt. Der Richter sagte, der Fall des 36-Jährigen offenbare „eine neue Tiefe der Verdorbenheit“.

Watkins hatte insgesamt 13 Fälle von Kindesmissbrauch eingeräumt, darunter die versuchte Vergewaltigung eines Kindes und die Verabredung zur Vergewaltigung. Eine vollendete Vergewaltigung eines Babys stritt er jedoch ab. Die Anklage beschrieb den Sänger als „bekennenden und entschlossenen Pädophilen“. Die Ermittlungsbehörden gehen Hinweisen nach, ob der Musiker sich auch am Rande von Auftritten im Ausland des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht haben könnte.

„Unser Fokus liegt auf Deutschland und den USA“, sagte Ermittler Peter Doyle. Die walisische Polizei stehe im Kontakt mit der deutschen Bundespolizei und den US-Behörden. Während der Taten soll Watkins unter Drogeneinfluss gestanden haben.

Gemeinsam mit dem Sänger saßen auch die beiden Mütter von zwei Babys auf der Anklagebank, die den Missbrauch ermöglichten. Sie wurden zu 14 und 17 Jahren Haft verurteilt. Bei den Frauen handelt es sich um eingefleischte Fans der Rockband.