Polizei jagt Drogenboss „El Chapo“ in den Anden
Buenos Aires/Santiago de Chile (dpa) - Großfahndung in den Anden: Polizisten in Argentinien und Chile suchen in der Grenzregion beider Länder Südamerikas nach dem flüchtigen mexikanischen Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán.
Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass der mächtige Kartellchef in der Andenregion Zuflucht gesucht habe.
Schwerbewaffnete Polizisten durchsuchten am Samstag am Ortseingang der argentinischen Ortschaft La Angostura alle Autos, wie die Zeitung „Clarín“ berichtete. Auch am Grenzübergang Cardenal Samoré wurde demnach verstärkt kontrolliert. „Bis jetzt haben wir keine Hinweise darauf, das er nach Chile gekommen ist“, zitierte die Zeitung „La Tercera“ den Staatssekretär im chilenischen Innenministerium, Mahmud Aleuy.
Nach einer Meldung der Zeitung „Río Negro“ sahen Zeugen den Drogenboss in einem Café und auf einer Tankstelle in San Carlos de Bariloche 1800 Kilometer südwestlich von Buenos Aires. Allerdings melden sich immer wieder Menschen bei der Polizei, die „El Chapo“ gesehen haben wollen. Zuletzt waren die Behörden im Süden von Mexiko und in Costa Rica Hinweisen nachgegangen.
Guzmán gilt als der mächtigste Drogenhändler der Welt. Am 11. Juli war er aus einem Hochsicherheitsgefängnis im Zentrum von Mexiko entkommen. Er floh durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus der Haftanstalt El Altiplano. Laut der mexikanischen Generalstaatsanwaltschaft wurden zwei Flugzeuge des Typs Cessna genutzt, um den Drogenboss in seine Heimat im Bundesstaat Sinaloa zu fliegen.
Im Oktober waren die Sicherheitskräfte Guzmán anscheinend dicht auf den Fersen. Bei einem Zugriffsversuch der Marineinfanterie in der Region wurde er verletzt. Allerdings schlugen seine Leibwächter den Angriff zunächst zurück und „El Chapo“ konnte erneut entkommen.