Preise für Fensterantenne und Mundgeruch-Formel

Pittsburgh/Hamburg (dpa) - Die Preisträger des Bundesfinales von „Jugend forscht“ sind jetzt auch beim weltweit größten Schülerwettbewerb in den USA erfolgreich gewesen.

Sie hatten beispielsweise eine Zauberformel gegen Mundgeruch entwickelt oder eine Antenne, die in Fensterscheiben integrierbar ist. Das elfköpfige deutsche Team habe bei der 63. Intel International Science und Engineering Fair (Intel ISEF) in Pittsburgh zehn Preise gewonnen, teilte die Stiftung Jugend forscht am Samstag in Hamburg mit. Die Jungforscher hätten sich gegen starke Konkurrenz unter den 1500 Teilnehmern aus 65 Ländern behauptet.

Für ihr Mittel gegen Mundgeruch erhielten Gabriel Salg aus Weibersbrunn und Nicolas Scheidig aus Oberbessenbach in Bayern den mit 1500 Dollar (1200 Euro) dotierten zweiten Preis im Fachgebiet Chemie. Die beiden 17-Jährigen entwickelten aus Stärke sogenannte Cyclodextrine. Nach einer Spülung damit verschwindet der Mundgeruch und sogar lästiger Knoblauchgestank. Ihre Arbeit hatte den beiden bereits den Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit bei „Jugend forscht“ eingebracht. Eine in Fensterscheiben integrierbare Antenne, die optimalen drahtlosen Empfang für Handys und Computer auch bei Wärmeschutzverglasung ermöglicht, brachte Linn Bieske aus Ilmenau (Thüringen) einen zweiten Preis im Fachgebiet Elektro- und Maschinentechnik ein. Neben dieser 1500-Dollar-Auszeichnung gewann die 18-Jährige eine Studienreise zur Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf.

Carolin Lachner aus Lörrach (Baden-Württemberg) war mit einem Analyseverfahren zur Untersuchung der sogenannten Wasserbrücke gleich viermal erfolgreich. Das physikalische Phänomen entsteht, wenn zwischen zwei Wassergläser eine Hochspannung gelegt wird. Die 18-Jährige bekam den zweiten Preis im Fachgebiet Physik und Astronomie, dotiert mit 1500 Dollar, sowie weitere 1000 Dollar von der Weltraumbehörde Nasa und Aktien der United Technology Corporation im Wert von 3000 Dollar. Dazu gab es noch einen Sonderpreis der K. T. Li Foundation mit Einladung zur Taiwan International Science Fair.

Ein mit 3000 Dollar dotierter erster Preis ging an die Bremer Schüler Fabian Henneke und Danial Sanusi für ihre mathematische Untersuchung mehrdimensionaler geometrischer Objekte. Die American Mathematical Society zeichnete die beiden 19-Jährigen mit einem weiteren Preis im Wert von 1000 Dollar aus.

Begeistert zeigten sich die Nasa-Experten über eine computergesteuerte Faserwickelmaschine, die Philipp Peter aus Bremen vorstellte. Die Apparatur des 19-Jährigen kann Faserverbundstoffe besonders kostengünstig produzieren und kommt mit nur geringer Wartung aus. Dafür gab es einen dritten Preis und 1000 Dollar von der Weltraumbehörde.

Das Bundesfinale von „Jugend forscht“ findet an diesem Wochenende in Erfurt statt. Am Sonntag werden dort die Sieger geehrt.