Nach Skripal-Anschlag Prinz Charles und Camilla machen Salisbury Mut

Salisbury (dpa) - Fähnchen, Wimpel, Blumen: Hunderte Menschen haben am Freitag den britischen Thronfolger Prinz Charles (69) und seine Frau Camilla (70) in Salisbury empfangen.

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In der südenglischen Stadt waren im März dieses Jahres der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden. Wegen der aufwendigen Ermittlungs- und Dekontaminationsarbeiten wurden Teile der Innenstadt über Wochen unbegehbar. Einzelhändler und Restaurants litten unter starken Einbußen, weil Touristen ausblieben.

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Charles und Camilla besuchten Geschäfte, schüttelten Hände von Schaulustigen und unterhielten sich mit Einsatzkräften, die an dem Fall beteiligt waren. „Ich glaube, ihr Besuch ist sehr wichtig, das stärkt die Moral und bringt die Leute hoffentlich zurück in die Stadt. Wir brauchen Touristen, um zu überleben“, sagte Jessica Fulton, die in Salisbury lebt und arbeitet, der britischen Nachrichtenagentur PA.

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Die britische Regierung ist überzeugt davon, dass der Kreml hinter dem Anschlag steckt. Der Fall hatte einen diplomatischen Schlagabtausch zwischen London und Moskau ausgelöst. Großbritannien, die USA und verbündete Staaten wiesen mehr als 140 russische Entsandte aus, auch Deutschland beteiligt sich. Der Kreml reagierte mit der Ausweisung ähnlich vieler Diplomaten. Sergej und Julia Skripal wurden inzwischen beide aus dem Krankenhaus entlassen und halten sich an einem geheimen Ort in Großbritannien auf.