Prinz George wird getauft - Tag voller Symbolik
London (dpa) - Der kleine Prinz George hat in seinen drei Lebensmonaten schon so einiges ausgelöst: Allein die Ankündigung seiner Existenz und der Schwangerschaft seiner Mutter Herzogin Kate (31) zog im Dezember 2012 einen Medientornado nach sich.
Als er am 22. Juli 2013 zur Welt kam, folgte eine Belagerung des Krankenhauses. Mittlerweile hat ihn die Zeitung „Evening Standard“ zum „einflussreichsten Menschen in London“ ernannt, weil er der „wichtigste weltweite Botschafter“ für die Stadt sei.
Dabei war der Prinz bisher nur ein einziges Mal öffentlich zu sehen, beim Verlassen der Geburtsklinik, und dabei schlief er. Später gab es noch ein von seinem Großvater Michael Middleton gemachtes Foto von ihm und seinen Eltern - das war es bisher. An diesem Mittwoch erwartet ihn nun das erste große Ereignis seit seiner Ankunft: Er wird getauft. Für die britische Monarchie ein symbolgeladener Tag.
Denn sollte sich am Stand des Königshauses nichts ändern und auch sonst alles nach Plan laufen, wird George eines Tages König werden. Damit wird er als weltliches Oberhaupt und „Verteidiger des Glaubens“ an der Spitze der anglikanischen Kirche von England stehen. Die Taufe übernimmt der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, geistliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche.
Am Tag von Georges Taufe in der Königlichen Kapelle des St James's Palastes in London wird zudem etwas passieren, das es seit 1894 nicht mehr gab: Ein regierender Monarch und seine drei Nachfolger werden auf einem Foto versammelt sein, wenn Queen Elizabeth II., ihr Sohn und Thronfolger Prinz Charles (64), ihr Enkel und Zweiter der Thronfolge Prinz William (31), und ihr Urenkel Prinz George zusammen sind. Zuletzt war das vor fast 120 Jahren bei der Taufe des künftigen Edward VIII. der Fall, Queen Victoria war als Uroma mit auf dem Bild.
Doch für die Öffentlichkeit wird von alldem nicht allzu viel zu sehen sein. Lediglich offizielle Bilder werden erwartet. Schaulustige und Kameras dürften daher in der Nähe des Palastes ausharren, um einen Blick auf die Familie und ihre Gäste zu erhaschen. Denn ganz im Sinne ihrer Absicht, George so gut es geht zu schützen und vorerst vom öffentlichen Blick fernzuhalten, wird die Taufe eine private Angelegenheit. Gefeiert wird im engen Freundes- und Familienkreis.
Mit der Kapelle des St James's Palastes haben sich die Cambridges für eine eher ungewöhnliche, kleinere Variante entschieden. Hier war der Sarg von Williams Mutter Prinzessin Diana nach ihrem Unfalltod 1997 aufgebahrt worden. Viele Royals - darunter auch William, Charles und die Queen selber - sind in der Kapelle des Buckingham Palastes getauft worden.
Viel Spekulationen gab es bis zuletzt über mögliche Taufpaten für George. Buchmacher erwarteten, dass William und Kate sich gemäß ihres eher modernen Ansatzes für Freunde aus ihrer Universitäts-Zeit statt für Königshaus-Mitglieder entscheiden könnten. Kates Schwester Pippa Middleton (30) und Williams Bruder Prinz Harry (29) waren allerdings ganz oben auf der Liste. Harry steht mit Blick auf die Taufe ohnehin im Scheinwerferlicht: Wird er seine Freundin Cressida Bonas mitbringen oder nicht, lautet die Frage. Sollte das Model mit dabei sein, hieße das wohl Feuer frei für Spekulationen über die nächste Familiengründung im Hause Windsor.