Prominenz weint um Eichinger
1500 Gäste aus Film und Fernsehen nahmen am Montag in München Abschied von Bernd Eichinger. Eine Feier mit bewegenden Reden.
München. Es ist Bernd Eichingers Mutter Ingeborg, die in einem Satz ausdrückt, was viele der Trauernden in der Michaelskirche empfinden. „Ein einziger Mensch fehlt und die Welt ist leer. Deine Mutter“, hat sie auf die Schleife um den Kranz schreiben lassen, der neben der Urne und dem Foto ihres Sohnes liegt. Die 89-Jährige, die nach ihrer Tochter auch ihren Sohn durch Herzversagen verlor, wird mehrfach von der Trauer übermannt.
Eichingers Frau Katja und seine Tochter Nina hatten die Michaelskirche und nicht die bekanntere Frauenkirche als Ort für die Trauerfeier gewählt. Der barocke Bau steht in der Fußgängerzone — dort sitzen an manchen Tagen Damen im Nerz neben Bettlern. Am Montag allerdings ist eher wenig Platz für sie. Auf reservierten Stühlen nimmt Platz, was im deutschen Filmgeschäft Rang und Namen hat.
Veronica Ferres kam und Hannelore Elsner, Iris Berben, Christiane Paul, Juliane Köhler und Martina Gedeck. Auch Thomas Kretschmann, Jan Josef Liefers, Axel Milberg, Oliver Hirschbiegel und Bruno Ganz zählten zur Trauergemeinde. Auch von den deutschsprachigen Regisseuren fehlte niemand von Rang: Wolfgang Petersen führte eine Reihe an, zu der sich Doris Dörrie, Wim Wenders, Dominik Graf oder Tom Tykwer gesellten.
Tykwer war einer der Trauergäste, die eine Ansprache hielten. „Die Bernd-Wunde, sie blutet so stark aus so vielen Herzen“, sagte der sichtlich bewegte Regisseur, der den Eichinger-Film „Das Parfüm“ gedreht hat. In einem Film würde Eichingers plötzlicher Tod beim Abendessen „wie ein falscher Schnitt“ wirken — aber vielleicht habe Eichinger genau dies gewollt.
Eine unkonventionelle wie bewegende Rede hielt Günter Rohrbach, der ehemalige Präsident der Deutschen Filmakademie. „Bernd, musstest du dir und uns das antun?“, sagte Rohrbach. Wenigstens ein Zeichen, „ein diskretes Signal“ auf seinen bevorstehenden Tod hätte er doch geben können. So sei die Todesnachricht ein eiskalter Schlag „wie mit dem Fallbeil“ geworden.