Promis äußern sich zu Schottlands Unabhängigkeit
Edinburgh/London (dpa) - Schottische Prominente und ihre Kollegen aus England heizen die Debatte um Schottlands Unabhängigkeit kurz vor der Abstimmung an.
Der Oscar-Preisträger Sean Connery (84) etwa hat seine Landsleute aufgefordert, in drei Wochen ihr Kreuzchen für die Unabhängigkeit zu setzen: „Als Schotte und als jemand, der sein Leben lang Schottland wie auch die Kunst geliebt hat, bin ich überzeugt, dass die Gelegenheit für die Unabhängigkeit zu gut ist, um sie zu verpassen“, schrieb der frühere James-Bond-Darsteller in der Septemberausgabe des Magazins „Cicero“.
Am 18. September stimmen die Schotten darüber ab, ob sie sich von Großbritannien abspalten wollen. Connery, der auf den Bahamas lebt, gehört zu den prominenten Unterstützern der Unabhängigkeitsbewegung. Auch sein Schauspielkollege Brian Cox (68, „Braveheart“), der im schottischen Dundee geboren wurde, ist für ein „Yes“ zur Abspaltung. Genau so wie Alan Cumming (49, „The Good Wife“), der auf seiner Homepage schreibt: „Die YES-Kampagne für die Schottische Unabhängigkeit ist für mich der Inbegriff für Hoffnung, Optimismus und eine positive Einstellung und ich glaube, dass Unabhängigkeit das Beste für Schottland ist.“
Andere Schotten wollen lieber mit England, Wales und Nordirland vereint bleiben. Etwa die Trainerlegende Alex Ferguson (72): Er spendete umgerechnet gut 630 Euro für die Kampagne „Better Together“ (Besser zusammen). „Warum sollte man unbedingt eine neue Grenze ziehen wollen zwischen Menschen in einer Welt, die immer kleiner wird, in der wir immer noch Schwierigkeiten haben, miteinander zu leben?“, fragte Emma Thompson (55), Oscar-Preisträgerin und Schottin mütterlicherseits, kürzlich in einem Interview mit dem „Telegraph“.
Sängerin Susan Boyle (53), die über ihren Auftritt in der Castingshow „Britain's Got Talent“ international berühmt wurde, will auf jeden Fall „No“ ankreuzen: „Ich bin eine stolze, patriotische Schottin“, sagte sie der „Sun“ - aber sie sei trotzdem gegen die Abspaltung.
Englische Stars bitten unterdessen die Schotten, sich nicht in die Unabhängigkeit zu verabschieden. Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger (71), Hollywood-Star Judi Dench (79) und Physiker Stephen Hawking (72) unterzeichneten Anfang August einen offenen Brief, der den Nachbarn im Vereinigten Königreich halten soll.
Und Sänger David Bowie (67) flehte schon im Februar bei den Brit Awards: „Schottland, bleibe bei uns.“