Nur fünf Mal „mangelhaft“ Qualität der Badegewässer in Deutschland bleibt hoch
Kopenhagen (dpa) - In Deutschland bleibt das Baden an den Küsten und in fast allen Flüssen und Seen ein sauberes Vergnügen. Nach einem neuen EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer erfüllen 97,8 Prozent der knapp 2300 untersuchten deutschen Badestellen die EU-Mindeststandards.
An den meisten Badestellen (fast 91 Prozent) bescheinigt der von der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency/EEA) vorgestellte Bericht dem Wasser sogar eine ausgezeichnete Qualität (excellent quality).
Nur fünf Stellen in Deutschland fielen durch: Den Stempel „mangelhaft“ (poor) bekamen jeweils zwei in Niedersachsen und Baden-Württemberg und eine in Mecklenburg-Vorpommern.
Es handelt sich um zwei Badeplätze in Lembruch an Niedersachsens zweitgrößtem See Dümmer, außerdem um den Finsterroter See in Wüstenrot und die Kocherbadebucht in Künzelsau. Außerdem ist am Ostseearm Strelasund zwischen Stralsund und der Insel Rügen eine Stelle in Tremt (Gemeinde Sundhagen) betroffen.
Für Tremt wurde inzwischen ein Badeverbot erlassen, nachdem dort in der Vergangenheit wiederholt Wasserverunreinigungen festgestellt worden waren. Sie stammen vermutlich aus der Landwirtschaft, wie der Leiter des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Mecklenburg Vorpommern, Heiko Will, in Rostock sagte.
In Baden-Württemberg wird in den beiden beanstandeten Gewässern in der neuen Badesaison ohnehin nicht gebadet: Der Finsterroter See wurde als Badegewässer abgemeldet, wie es am Dienstag in Stuttgart im Gesundheitsministerium hieß. Und das Kocherfreibad sei bis auf weiteres geschlossen worden. Die Gemeinde saniert es.
In Niedersachsen ist den Gesundheitsbehörden in Diepholz die Situation an den zwei Stellen am Dümmer See bereits bekannt. Die Lage habe sich seit 2016 verbessert. „Die ersten Beprobungen aus diesem Jahr sind ausgesprochen gut. Es besteht keine Einschränkung für den Badebetrieb“, sagte der beim Landkreis Diepholz auch für das Gesundheitsamt zuständige Kreisrat Markus Pragal.
Die Daten zu den europäischen Badegewässern stammen aus der Saison 2016. Insgesamt nimmt der Bericht mehr als 21 000 Badestellen in den 28 EU-Ländern sowie in Albanien und in der Schweiz unter die Lupe. 96,3 Prozent davon erfüllten die Mindeststandards.
Den höchsten Anteil an Badegewässern mit mangelhafter Qualität verzeichneten Irland (6 Badegewässer/4 Prozent), das Vereinigte Königreich (20 Badegewässer/3 Prozent) und die Slowakei (ein Badegewässer/3 Prozent).