Queen beginnt Thronjubiläumsfeiern
London (dpa) - Salutschüsse schallten durch britische Städte, und beim ersten Auftritt der Queen jubelten ihr Zehntausende mit „Union Jack“-Flaggen in der Hand zu: Die britische Königin Elizabeth II. hat am Samstag die offiziellen Feierlichkeiten zu ihrem 60. Thronjubiläum begonnen.
Vier Tage lang wird die 86 Jahre alte Monarchin fast im ganzen Land gefeiert. Am Samstag ging die Queen aber zunächst einem ihrer Lieblingshobbies nach und besuchte das Pferderennen im südenglischen Epsom.
In den vergangenen Jahren hat Elizabeth II., die ein großer Pferdenarr ist, das Rennen selten verpasst. Ist sie dort sonst eher im Hintergrund präsent, fuhr sie diesmal über die Rennstrecke zu ihrem Podium. Mehr als 150 000 Gäste, viele von ihnen in den Nationalfarben oder Kostümen aus den 1950er Jahren gekleidet, begrüßten sie. Sängerin Katherine Jenkins sang die Nationalhymne „God save the Queen“. Die Königin trug royalblau. Begleitet wurde sie unter anderem von ihrem Mann Prinz Philip (90), ihren Söhnen Prinz Andrew (52) und Edward (48), und ihren Enkelinnen Beatrice (23) und Eugenie (22).
In London erklangen unterdessen unter anderem an der berühmten Tower Bridge 41 Salutschüsse. Sie erinnerten an die offizielle Krönung am 2. Juni 1953. Elizabeth war am 6. Februar 1952 nach dem frühen Tod ihres Vaters George VI. im Alter von nur 25 Jahren Königin geworden. Ihre Krönung fand mehr als ein Jahr später statt. Sie ist nach ihrer Ur-Urgroßmutter Queen Victoria die am zweitlängsten regierende Monarchin in der Geschichte des Landes. Auch an anderen Orten wurde die Queen durch Salut geehrt.
Bis zum Dienstag stehen zahlreiche große Veranstaltungen an. Am Sonntag wird die Queen an einer historischen Parade von mehr als 1000 Schiffen auf der Londoner Themse teilnehmen. Dabei sollen auch die Thronfolger Prinz Charles und William mit ihren Ehefrauen Camilla und Kate sowie weitere Mitglieder der Königsfamilie mit von der Partie sein. Millionen Zuschauer werden erwartet. Monarchie-Gegner haben eine Gegenkundgebung angekündigt.
Am Montag werden mehr als 4000 Fackeln zu ihren Ehren in Ländern des Staatenbundes Commonwealth und Großbritannien angezündet. Am Abend gibt es ein Popkonzert vor dem Buckingham Palast mit Stars wie Paul McCartney und Robbie Williams. Am Dienstag stehen ein Dankgottesdienst in der St. Paul's Kathedrale und eine Kutschfahrt durch die Straßen zum Palast an.
Sorge machte den Feiernden am Samstag der Wetterbericht. Nach mehreren sommerlichen Tagen sanken die Temperaturen, für die Zeit der Schiffsparade wurde sogar mit Regen gerechnet.
Die Mehrzahl britischer Parlamentarier entschied sich unterdessen, eine Initiative zu unterstützen, die eines der berühmtesten Londoner Wahrzeichen mit der Queen verbinden soll: Der Uhrenturm des Parlamentsgebäudes, in dem die Glocke Big Ben hängt, soll in Elizabeth-Turm umbenannt werden.