Auschwitz-Vergleiche Rapper Kollegah distanziert sich von Holocaust-Vergleichen

Düsseldorf · Gangster-Rapper Kollegah hat sich von den Auschwitz- und Holocaust-Textzeilen auf seinem Album „Jung, brutal, gutaussehend 3“ distanziert.

Die "Gangster-Rapper" Kollegah (l) und Farid Bang treten bei der 27. Verleihung des Deutschen Musikpreises Echo auf. Das Album «Jung Brutal Gutaussehend» 3 der Gangster-Rapper Kollegah und Farid Bang ist von der Bundesprüfstelle auf die Liste der jugendgefährdenden Medien genommen worden.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

„Ich werde so etwas nie wieder benutzen“, sagte Kollegah im Interview mit dem Magazin „Stern“. Das inzwischen als jugendgefährdend indizierte Album „JBG 3“ hatte bei der Echo-Verleihung einen Eklat ausgelöst, der zur Abschaffung des Musikpreises führte.

Kritik verursachten besonders die Passagen „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache mal wieder 'nen Holocaust“. „Wir haben eingesehen, dass das echt verletzend sein kann“, sagte Kollegah nun. „Ich habe, auch nach dem Besuch von Auschwitz, großen Respekt davor“, erklärte der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Felix Blume heißt.

Der Besuch habe ihn sehr verändert, sei eine „aufwühlende, klärende Erfahrung“ gewesen. „Wenn du mit eigenen Augen siehst, wie dort fabrikmäßig Menschen vergast wurden, vergisst du das nie.“ Man werde „vorsichtiger und respektvoller“.

Er stehe „für Toleranz und gegen alle Vorurteile rassistischer oder religiöser Art“, sagte der 34-Jährige. „Die Zeit der Provokation ist vielleicht erst mal vorbei.“ Er mache sich sehr viele Gedanken darüber, ob in seinen Songs etwas rassistisch verstanden werden könne.

(dpa)