Identitätsprüfung Razzia in Dortmunder Flüchtlingsunterkunft

Die Polizei hat alleinreisende junge Männer in einer Flüchtlings-Erstaufnahme in Dortmund kontrolliert. Sie will Zuwanderer herausfiltern, die unter falscher Identität reisen.

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Dortmund (dpa) - Die Polizei hat am Donnerstag in der Dortmunder Erstaufnahme für Flüchtlinge 46 alleinreisende junge Männer kontrolliert. Alle Angetroffenen wurden zur Feststellung ihrer Identität ins Präsidium mitgenommen. Dabei seien Unregelmäßigkeiten festgestellt worden, teilte die Polizei mit. Einer der Flüchtlinge sei mit Dokumenten mit unterschiedlichen Personendaten gereist. Ein zweiter Mann wollte zur Herkunft von drei Handys nichts sagen. Bei acht Männern verzögere sich die Überprüfung wegen ansteckender Krankheiten. Sie und die Einsatzkräfte wurden vorsorglich ärztlich behandelt.

Die 36 übrigen Männer wurden zurück in die Erstaufnahme oder andere Einrichtungen gebracht. „Hier sind die Überprüfungen aber auch noch nicht abgeschlossen“, sagte ein Polizeisprecher.

Als Hintergrund der Aktion gibt die Polizei Hinweise auf vermehrte Straftaten von Nordafrikanern an, die sich mit falscher Identität in Deutschland aufhalten. Ähnliche Maßnahmen sollen auch in Zukunft folgen.

Zusätzliches Ziel der Sammelkontrollen sei der Schutz von Zuwanderern, die vor Krieg und Terror aus ihren Heimatländern flüchten und tatsächlich einen Anspruch auf Asyl hätten, sagte der Sprecher. Diese Menschen würden diskreditiert und gerieten unter Generalverdacht durch Straftäter, die das Asylrecht durch falsche Identitäten und Legenden missbrauchen würden.

In der Dortmunder Landeseinrichtung zur Erstaufnahme von Flüchtlingen kommen täglich Hunderte Menschen an. Sie werden erfasst, mit ersten Bescheinigungen ausgerüstet und nach wenigen Tagen auf Übergangseinrichtungen weiterverteilt.