Reederei-Chef in Südkorea festgenommen
Kim Han Sik soll von überladener Fähre gewusst haben.
Seoul. Nach dem Fährunglück in Südkorea ist am Donnerstag der Chef der Reederei festgenommen worden. Dem Vorsitzenden der Chonghaejin Marine Co., Kim Han Sik, werden unter anderem fahrlässige Tötung und Verstöße gegen das Seerecht vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Kim soll mitverantwortlich dafür sein oder zumindest gewusst haben, dass die Fähre stark überladen war. „Ich entschuldige mich bei den Opfern und ihren Familien“, sagte Kim, als er in Handschellen aus seinem Haus abgeführt wurde.
Die „Sewol“ war Mitte April mit 476 Menschen an Bord gekentert. Unter den Passagieren waren 250 Schüler, die auf Klassenfahrt waren. Bis gestern wurden 269 Leichen geborgen, 35 Menschen gelten als vermisst. Am Dienstag war einer der Taucher ums Leben gekommen. Insgesamt seien 24 Taucher wegen Verletzungen oder gesundheitliche Beschwerden behandelt worden, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. dpa