Regisseur und Drehbuchautor Wolf Gremm gestorben

Berlin (dpa) - Der Filmautor und -regisseur Wolf Gremm ist tot. Er erlag am Dienstagmorgen im Alter von 73 Jahren in Berlin den Folgen einer Krebserkrankung, mit der er vier Jahre lang zu kämpfen hatte, wie ein Sprecher der Firma Ziegler Film mitteilte.

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Gremm war seit 1977 mit der Filmproduzentin Regina Ziegler verheiratet.

Der Filmemacher, der in Freiburg (Breisgau) geboren wurde und unter anderem in Berlin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie studierte, schrieb und inszenierte 50 Filme, darunter „Fabian“ nach einem Roman von Erich Kästner und „Kamikaze 1989“ aus dem Jahr 1982, in dem Rainer Werner Fassbinder einen Polizeileutnant spielte.

Später drehte Gremm unter anderem den Film „Der Spatzenmörder“ nach einer Vorlage von Jürgen Breest, auch einen ARD-„Tatort“ (Titel: „Tod im U-Bahnschacht“) und ebenfalls für die ARD „Im Fluss des Lebens“ nach einem Roman von Ruth Maria Kubitschek oder „Wer zu lieben wagt“ mit Christine Neubauer und Hardy Krüger jr..

Sein erster Film trug 1973 den Titel „Ich dachte, ich wäre tot“ - über ein selbstmordgefährdetes 17-jähriges Mädchen, den auch Gremms spätere Frau Regina Ziegler produzierte; seinen letzten nannte er „Ich liebe das Leben trotzdem“. In dem „Selfie-Film“, den er auf dem Smartphone drehte, dokumentierte Gremm die Stationen seiner Krankheit. Ob der Film in ganzer Länge ins TV kommt, ist noch offen.

In dem filmischen Krebstagebuch schlägt er zuweilen heitere Klänge an, die Leidensgenossen Mut machen sollen. Es gehe um Zeitgewinn und darum, ohne Furcht zu leben, wie er dem Zuschauer darin erklärt. Kein Tag solle ohne Freude, ohne Hoffnung und ohne Lachen vergehen. Gremm erfährt aber auch, dass sich eine OP nicht mehr lohne und dass seine Lebenserwartung ungefähr noch ein Jahr betrage.