Rekordspringer gerät ins Trudeln
Felix Baumgartner sorgt mit einer Verurteilung wegen Körperverletzung und seinen politischen Ansichten für Kopfschütteln.
Wien. Nach seinem Rekordsprung aus 39 Kilometern Höhe galt der Extremsportler Felix Baumgartner als Superstar.
Nun hat das Image des 43 Jahre alten Österreichers erste Kratzer bekommen. Das Landgericht Salzburg sprach ihn wegen Körperverletzung schuldig und verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 1500 Euro. Schlagzeilen machte Baumgartner zudem mit politischen Äußerungen. Auch sein Umzug von Österreich in die Schweiz stieß bei manchen auf Unverständnis.
Die Körperverletzung liegt bereits zwei Jahre zurück. Der Salzburger hatte einem Lastwagen-Fahrer einen Fausthieb versetzt und ihn dabei verletzt. Als Baumgartner im Stau stand, soll er einen Streit zwischen dem Lkw-Fahrer und einem Autofahrer mitbekommen haben. Der 43-Jährige steigt aus und ergreift für den Autofahrer Partei. Dabei soll es zu dem Handgemenge gekommen sein. Baumgartner beteuert seine Unschuld, sein Anwalt spricht von Notwehr.
Schlagzeilen machte der ehemalige Kfz-Mechaniker auch mit seiner politischen Einstellung.
Bei dem ersten Besuch in seiner Heimatstadt Salzburg verkündet er: „Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, die sich wirklich auskennen.“
Ambitionen in die Politik zu gehen, habe er nicht. Am Beispiel des kalifornischen Ex-Gouverneurs Arnold Schwarzenegger habe er gesehen: „Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen.“ Das Angebot von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, künftig als Sonderbotschafter der Vereinten Nationen tätig zu sein, will er allerdings annehmen.
Kritisiert wurde Baumgartner auch dafür, dass er wegen des Geldes nun in der Schweiz lebt. „In der Schweiz hat man die Möglichkeit, sich mit dem Finanzminister zu einigen. Da muss man Unterlagen auf den Tisch legen und weiß, woran man ist“, erklärte er einer Zeitung. Wie viel der 43-Jährige für seinen Sprung erhalten hat, ist unklar — es wird eine Gage von mehreren Millionen Euro vermutet. dpa