Remscheider bewaffnet australische Gangster
Pistolen bei Schießereien in Sydney eingesetzt. Ermittlungen gegen Waffenhändler.
Remscheid. Ein Waffenhändler aus Remscheid soll Kriminelle in Australien mit Schusswaffen versorgt haben. Der 39-jährige Mann stehe im Verdacht, seit August vergangenen Jahres mit gefälschten Papieren rund 140 Pistolen eines österreichischen Herstellers nach Australien geliefert zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Dienstag mit.
Bei einer Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume des Waffenhändlers habe das Bundeskriminalamt neben den Unterlagen auch Waffenteile und zwei Pistolen sichergestellt. Die deutschen Ermittler waren von ihren australischen Kollegen informiert worden. In einigen Teilen Sydneys hatte es seit Jahresbeginn mehrere Schießereien aus Autos heraus gegeben. Zuletzt ging eine solche Schießerei Montagnacht glimpflich aus. Zwei Kinder blieben unverletzt, als Schüsse ihr Haus trafen.
Die australischen Täter hätten dem Remscheider Waffenhändler gefälschte Dokumente übermittelt, die einen legalen Erwerb der Pistolen vorgetäuscht hätten. Mit diesen Dokumenten habe der 39-Jährige die Waffenexporte beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gemeldet. Danach seien die Pistolen durch einen Paketdienst nach Australien geliefert worden. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob dem Waffenhändler die Fälschungen der Dokumente hätten auffallen können. Für den Fall eines fahrlässigen Verstoßes gegen das Waffengesetz drohen dem Mann Geld- oder Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren für jede der Taten.
Die Pistolen der Firma Glock (Foto) sind die Standardfaustfeuerwaffen der australischen Polizei, werden auch von der deutschen GSG 9, der London Police und dem größten Teil der US-Polzeikräfte eingesetzt. Red