Retter kommen mit verletztem Höhlenforscher voran

Abtenau (dpa) - Bei der Bergung des verletzten Höhlenforschers aus 250 Metern Tiefe haben Rettungskräfte in den österreichischen Alpen gute Fortschritte gemacht.

Mitglieder des Rettungsteams vor ihrem Einsatz in Abtenau.

Foto: Neumayr Mmv

Die Helfer hoffen nach eigenen Angaben, den 27-jährigen Forscher aus Polen noch am Wochenende aus der Jack-Daniel's-Höhle im Salzburger Tennengebirge herausholen zu können. „Wenn alles gut geht, haben wir ihn bis Sonntag draußen“, sagte Höhlenretter Gernot Salzmann am Freitag.

Dem Patienten gehe es den Umständen entsprechend gut, trotz einer Oberschenkelverletzung, Rippenfraktur und Gehirnerschütterung, sagte der Salzburger Höhlenretter Christian Roither bei einer Pressekonferenz in Abtenau. „Die Höhlenretter arbeiten sich mit dem Verletzten langsam, aber stetig durch das Schachtsystem zum Höhlenausgang“, hieß es bei der Polizei.

Verletzter Höhlenforscher: Bergungsaktion läuft
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Verletzter Höhlenforscher: Bergungsaktion läuft

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Am Freitagvormittag hatten Sanitäter mit dem Verunglückten auf einer Trage in Begleitung eines Höhlenrettungsarztes den „Ikara“-Schacht rund 200 Meter unter dem Höhleneingang erreicht. Allerdings müssten die Helfer darauf achten, dass die Belastung für den Verunglückten nicht zu stark wird - und entsprechend lange Pausen einlegen.

Nachdem Ärzte in der Nacht zum Freitag zu dem Verunglückten gelangen konnten, sei dieser nun „stabilisiert und versorgt“, sagte Bergrettungssprecherin Maria Riedler der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Der Pole sei am frühen Donnerstagmorgen etwa sieben Meter tief gestürzt. Die Ursache sei noch unklar.

An der Bergungsaktion waren am Freitag zunächst 70, später mehr als 100 Rettungskräfte beteiligt. Einige von ihnen waren im Juni an der Rettung des deutschen Höhlenforschers Johann Westhauser aus der Riesending-Schachthöhle in Bayern beteiligt, der elf Tage lang eingeschlossen war.