Randale in der Silvesternacht Rettungskräfte bedroht, Polizisten mit Böllern angegriffen
Berlin (dpa) - Die Besatzung eines Rettungswagens der Berliner Feuerwehr ist am Neujahrsmorgen von Unbekannten mit Schusswaffen bedroht worden. Der Vorfall ereignete sich in Berlin-Mitte.
Die Feuerwehrleute hätten die Polizei alarmiert, diese habe zwei scharfe Schusswaffen sichergestellt, teilte die Feuerwehr mit. Weitere Informationen gab es zunächst nicht.
Bei einem Vorfall im Stadtteil Lichtenrade wurde ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt, in Charlottenburg erlitt ein weiterer Kollege Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper.
Die Feuerwehr nannte am Morgen die Zahl von acht Angriffen auf Einsatzkräfte und 57 Angriffen auf Einsatzfahrzeuge mit erheblichen Sachschäden. Dies mache „sehr nachdenklich und betroffen“: „Unseren Kollegen, die heute Nacht verletzt worden sind, wünschen wir baldige Genesung.“
In Leipzig haben Randalierer in der Silvesternacht Polizisten mit Böllern und Steinen beworfen. Über Lautsprecher hätten die Beamten die Angreifer verwarnt, teilte die Polizei in Leipzig am Neujahrsmorgen mit. Da sich diese weiterhin widersetzt hätten, habe die Polizei Wasserwerfer eingesetzt. Mehrere Personen wurden wegen schweren Landfriedensbruchs in Gewahrsam genommen. Die Polizei ermittelt.
Bis Mitternacht hatten sich den Angaben zufolge etwa 1000 Menschen im Bereich des Connewitzer Kreuzes versammelt. Nachdem dort mehrere Mülltonnen und verschiedene Gegenstände angezündet worden seien, sei die Polizei mit Wasserwerfern angerückt, um die Brände zu löschen. 40 bis 50 Personen hätten daraufhin Flaschen, Steine und Böller gegen die Fahrzeuge und die eingesetzten Polizisten geworfen.
In Bremen haben etwa 50 Randalierer in der Silvesternacht Bahnmitarbeiter und Polizisten mit Raketen beschossen und mit Böllern beworfen. Ein Beamter sei am Oberschenkel verletzt worden, habe aber weiterarbeiten können, sagte ein Polizeisprecher. Der Vorfall ereignete sich auf dem Bahnhofsvorplatz. Einsatzkräfte nahmen mehrere Männer vorläufig fest und erteilten Platzverweise.
Auch im Bremer Szeneviertel Steintor kippte ab Mitternacht die Stimmung: Raketen und Böller flogen auf Polizisten. Mehrere Beteiligte erhielten Strafanzeigen. Insgesamt sprach die Polizei von einem arbeitsreichen Jahreswechsel mit 313 Einsätzen, darunter mehr als 50 Schlägereien. Die Einsatzkräfte mussten aber nicht so häufig ausrücken wie in den beiden Vorjahren - die Polizei führte dies auf den starken Regen zurück.