Ricky Martin fordert Toleranz für Homosexuelle

New York (dpa) - Sänger Ricky Martin und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon haben für Toleranz gegenüber Homosexuellen geworben.

„Lassen Sie es mich laut und deutlich sagen: Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transsexuelle haben Anspruch auf die gleichen Rechte wie jeder andere auch“, sagte Ban am Dienstag (Ortszeit) in New York. „Auch sie sind frei und gleichberechtigt geboren.“

„Wir wollen keine besonderen Rechte“, sagte Sänger Martin („Livin' La Vida Loca“). „Wir wollen einfach nur die gleichen Rechte. Wir wollen nicht mehr und nicht weniger, wir wollen einfach das Gleiche.“ Der heute 40-Jährige hatte vor zwei Jahren seine Homosexualität offenbart.

Nach UN-Angaben stehen homosexuelle Handlungen in 76 Staaten unter Strafe. In vielen anderen gebe es zwar keine legalen Hürden, dennoch seien Homosexuelle längst nicht gleichberechtigt. Und die Toleranz nehme nur im Westen zu. In vielen anderen Regionen würden homophobe Gesetze sogar noch verstärkt. „Es ist empörend, dass in unserer modernen Welt in so vielen Ländern noch die Liebe zwischen zwei Menschen gleichen Geschlechts kriminalisiert wird“, sagte Ban.

Die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch unterstützte Bans Appell. Ein Beispiel für die Kriminalisierung von Homosexuellen sei ein neues Gesetz in Russland. Die Organisation forderte das Parlament in Moskau auf, den Entwurf zurückzuweisen. In Russland war im vergangenen Monat Popstar Madonna vom Vorwurf der „Schwulenpropaganda“ freigesprochen worden. Das Verbrechen, für das sie umgerechnet fast neun Millionen Euro zahlen sollte, war, dass sie bei einem Konzert zu Toleranz aufgerufen hatte.