Rock-Ballet „Romeo and Juliet“ begeistert Premierenpublikum

Hamburg (dpa) - Als sich Romeo und Juliet beim Maskenball zum ersten Mal begegnen, ist es um sie geschehen. Zu Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ nähern sich die beiden noch verhalten tanzend an, um sich nur Sekunden später zu „Without you“ von David Guetta und Usher in einander zu verlieben.

Romeos Welt steht Kopf - wie sehr, das verdeutlicht er mit einer Breakdance-Einlage. Dafür erntet er Szenenapplaus und Jubel.

Mit der einzigartigen Mischung aus der jahrhundertealten Liebesgeschichte, klassischem Ballett, zeitgenössischen Tanz- und Musikelementen sowie Videoprojektionen und einer Lichtshow hat das Rock-Ballett „Romeo and Juliet“ bei der Uraufführung in Hamburg das Publikum fasziniert. Mehr als 1000 Zuschauer feierten die moderne Version von William Shakespeares Tragödie mit minutenlangem Applaus.

Lange haben Choreographin Adrienne Canterna und ihr Ehemann, der künstlerische Leiter Rasta Thomas, an der Inszenierung gebastelt. „Anstatt uns nur auf das Tanzen zu konzentrieren, haben wir dieses Mal eine Handlung, und verbunden damit die Gelegenheit, ausgereifte Charaktere zu entwerfen“, erklärte Rasta Thomas, der zuvor bereits mit seiner zeitgenössischen Show „Rock the Ballet“ international Erfolge feierte.

Die tragische, inhaltlich unveränderte Liebesgeschichte zwischen Romeo und Juliet erzählen die acht Tänzer und zwei Tänzerinnen der New Yorker „Bad Boys of Dance“ mit einer Kombination aus klassischem Ballett und HipHop-, Akrobatik- und Jazz-Dance-Elementen. Dabei kommen die Darsteller - allen voran Barton Cowperthwaite und Daniela Filippone als Romeo und Juliet - auch in diesem modernen Ballett ohne Worte aus.

Stattdessen überzeugen sie mit schauspielerischem Talent und sinnlichem Tanz - zum Beispiel, wenn sie Franziskanermönch Laurence bei klassischen Klängen inständig bitten, sie zu verheiraten. Oder wenig später bei der ausgelassenen Hochzeit, die Romeo und Juliet im Stil der sechziger Jahre zu Lady Gagas „The Edge of Glory“ feiern. Für die passende Umgebung und das Bühnenbild sorgen Videoprojektionen und eine Lichtshow von Patrick Woodroffe.

Bis zum 22. September gastiert das multimediale Rock-Ballett in Hamburg, danach ist es unter anderem in Berlin, Wien und Düsseldorf zu sehen.