Royale Dänen-Zwillinge sind noch namenlos
Kopenhagen (dpa) - „Den Jungen können wir ja Elvis nennen“, witzelte Dänemarks Kronprinz Frederik nach der Geburt des royalen Zwillingspaares. Weil auch der King of Rock'n'Roll namens Elvis Presley an einem 8. Januar das Licht der Welt erblickt hatte.
Wie der 42-jährige Thronfolger und Prinzessin Mary (38) über die Namensgebung ihres zweiten Sohnes und ihrer zweiten Tochter wirklich denken, ist in Kopenhagen weiter ein gut gehütetes Geheimnis. Und wird es bis zur Taufe bleiben, deren Datum ebenfalls noch unbekannt ist.
Die Zocker haben trotzdem schon mal erste Tipps gewagt: Prinz Valdemar und Prinzessin Mathilde gelten als wahrscheinlichstes Doppelpack und würden beim Wettbüro Unibet nur 15 Mal den Einsatz bringen. Klingt das noch nach seriösem Raten, zeigen andere Wetter denselben Sinn für launige Vorschläge wie der inzwischen vierfache Vater Frederik mit seiner Elvis-Idee. So steht das Märchen-Duo Hans und Grete ebenso auf der Vorschlagsliste wie die Opern-Paarung Tristan und Isolde. Prinz Adam und Prinzessin Eva könnten sich andere vorstellen, oder, deutlich moderner, Brandon und Brenda aus der US-TV-Serie „Beverly Hills“. Das würde 750 Mal den Wetteinsatz als Prämie bringen.
Dänische Royalisten dürften einen seriöseren Blick auf den zweitplatzierten Vorschlag Ingrid und Knud werfen. Bekannt ist, dass Kronprinz Frederik ein enges Verhältnis zu seiner Großmutter Königin Ingrid (1910-2000) hatte. Und für einen kleinen Prinzen Knud hatte 2002 die Zeitung „Politiken“ augenzwinkernd eine „Volksbewegung nennt ihn Knud“ ins Leben gerufen, als Frederiks jüngerer Bruder Prinz Joachim einen Namen für seinen ersten Sohn suchte. Weil Knud doch so ein schöner nordischer Name sei. Es wurde dann aber ein Prinz Felix.
Umgekehrt bildete sich nach der Geburt von Frederiks und Marys erstem Sohn 2005 eine Interessengruppe „Bloß nicht Brian“. Prinz Brian hat im Dänischen einen ähnlichen Klang wie im Deutschen Hein Blöd. Dabei war sowieso klar, dass der voraussichtliche Thronfolger der nächsten Generation wie alle seine männlichen Vorgänger seit 500 Jahren entweder Christian oder Frederik heißen würde. Dass Prinz Christians inzwischen drei Jahre alte Schwester den Namen Isabella bekam, war da schon interessanter.
Denn dieser absolut nicht nordische Name zeigte einen gewissen Mut der Eltern. Eva Meldgaard vom „Institut für Namensforschung“ analysierte für die Nachrichtenagentur Ritzau messerscharf, dass es mit Prinz Elvis wohl nichts werden würde („zu poppig“). Dennoch sei erneut mit einer „modernen Entscheidung“ zu rechnen: „Zum Beispiel Robert, was ja auch der Strahlende bedeutet.“ Für die noch namenlose kleine Prinzessin wäre die passende Entsprechung der gerade sehr populäre Name Lærke (zu deutsch: Lerche). Aber es wird ein Traum bleiben, wie die Namensexpertin weiß: „Lærke geht für den Hof nicht wegen des Umlauts æ.“