Fotos Rückblick: Tiefe Trauer nach dem Tod der mutigen Tugce
Ihr mutiger Einsatz für zwei junge Mädchen hatte sie das Leben gekostet: Die 23-jährige Tugce A. aus Offenbach hatte im November letzten Jahres dafür mit ihrem Leben bezahlt Die Anteilnahme an ihrem Schicksal war überwältigend.Mehrere tausend Menschen nahmen Ende November vor dem Klinikum in Offenbach Abschied von Tugce A.. Die 23-jährige Studentin war von einem 18-Jährigen mit einem Faustschlag niedergestreckt worden und lag danach im Koma. Nachdem ihr Hirntod festgestellt worden war, hatten die Ärzte an einem Freitag, der eigentlich ihr 23. Geburtstag gewesen wäre, die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt.
Tugces Familie schaut aus dem Krankenzimmer auf die große Schar von Menschen, die vor der Klinik ihre Anteilnahme zeigten.
Tugce hatte am frühen Morgen des 15. November zwei Mädchen bei einem Streit vor einem Fast-Food-Restaurant helfen wollen. Die beiden Mädchen wurden am Samstag noch gesucht.
Auch über ihren Tod hinaus leistete die 23-Jährige, die Lehrerin werden wollte, Gutes. Sie besaß einen Organspendeausweis.
Bundespräsident Joachim Gauck kondolierte Tugces Familie. Zudem kündigte er an, einen Verdienstorden für die Studentin zu prüfen. Dafür waren auf einer Online-Plattform mehr als 50.000 Unterschriften zusammengekommen.
"Wo andere Menschen wegschauten, hat Tugce in beispielhafter Weise Mut und Zivilcourage bewiesen", soll Gauck der Familie geschrieben haben. Tugce verdiene "unser aller Dankbarkeit und Respekt".
In Berlin soll am Sonntag an die junge Frau erinnert werden: Etwa 300 Menschen werden laut Polizei zu einer Veranstaltung zu Zivilcourage in Kreuzberg erwartet.
Eine Obduktion der Leiche soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft die genaue Todesursache ans Licht bringen. Tugces Leichnam sollte nach der Organentnahme in die Gerichtsmedizin gebracht werden.
Bisher ist unklar, ob die Studentin durch den Schlag am frühen Morgen des 15. November tödlich verletzt wurde oder durch den Aufprall auf das Pflaster des Parkplatzes vor dem Restaurant.
Der mutmaßliche Schläger, ein 18-Jähriger, sitzt in Untersuchungshaft und schweigt zu der Tat. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.