Russische Touristen stranden wegen Reisebüro-Pleitewelle

Moskau (dpa) - Zehntausende russische Touristen müssen wegen einer Pleitewelle bei Reiseanbietern auf ihren gebuchten Urlaub verzichten oder sitzen im Ausland fest. Als sechstes russisches Reiseunternehmen seit Mitte Juli teilte die Firma Intaer am Dienstag mit, dass sie die Leistungen einstellen müsse.

Die russische Tourismusbranche steckt in einer Krise. Vor fünf Jahren sah das noch anders aus. Da waren die Russen noch sehr reisefreudig. Das Bild zeigt russische Touristen 2009 vor dem Kurhaus in Baden-Baden. Foto: Archiv

Foto: Rolf Haid

Die Reisebranche des Landes beklagt insgesamt einen starken Rückgang bei der Nachfrage. Viele Russen verzichten auf Reisen, weil der Rubel massiv an Wert verloren hat. Nach Angaben der russischen Tourismusbehörde steckt die Branche in einer tieferen Krise als 2009 in Folge der Finanzkrise.

Regierungschef Dmitri Medwedew erklärte, im Notfall könnte der zivile Katastrophenschutz die an ihren Urlaubsorten gestrandeten Touristen nach Hause holen. Staatsmedien zeigten Bilder geprellter Kunden, die wütend vor Filialen von Reiseunternehmen Buchungen einforderten.