Sacha Baron Cohen „fand Gaddafi immer komisch“
London (dpa) - Normalerweise tritt er öffentlich nie als er selbst, sondern immer nur als Filmfigur auf: Bei den Filmfestspielen in Cannes hat der britische Schauspieler Sacha Baron Cohen („Borat“, „Der Diktator“) für seinen Heimatsender BBC eine Ausnahme gemacht.
Im Interview präsentierte er sich nach langer Zeit erstmals wieder als Privatperson. „Ich fand Oberst Gaddafi immer schon umwerfend komisch“, sagte er zu der Motivation für seinen neuesten Film „Der Diktator“.
„Ich wollte einen Charakter entwickeln, der durch ihn angeregt war und durch all die anderen lächerlichen Charaktere wie etwa Türkman Basi, den Präsidenten und Diktator von Turkmenistan“, sagte Cohen. Der habe den Bürgern seines Landes unter anderem das Rauchen verboten, nachdem ihm ein Arzt empfohlen hatte, sein Laster aufzugeben. In der Film-Satire „Der Diktator“, die gerade in den deutschen Kinos anlief, mimt der 40-Jährige den gefallenen Despoten eines fiktiven Nahost-Staates. Das Filmkonzept habe er schon vor Beginn des Arabischen Frühlings ausgearbeitet.
Baron Cohen tauchte zur Premiere seines aktuellen Films in Begleitung weiblicher Body-Guards in Uniform auf - ganz wie einst Gaddafi. Obendrein ritt er kostümiert mit langem Bart und Uniform auf einem Kamel.