Sammlerin Ursula Schramm: „Ich war von Mode besessen“
Die Bonnerin Ursula Schramm sammelte Mode von Yves Saint Laurent, führte sie auf der Düsseldorfer Kö aus und schenkte sie einem Kölner Museum.
<strong>Köln. Ursula Schramm will sich erst einmal umziehen. Gleich nach der Begrüßung im Foyer des Kölner Museums für Angewandte Kunst verschwindet sie im Verwaltungsbereich des Gebäudes. Als die 63-Jährige nach einigen Minuten zurückkommt, hat sie ihr schlicht elegantes Oberteil ausgetauscht gegen eine Jacke aus schwarzem Cord, verziert mit großen Troddeln an den Schultern und bläulich schimmernden Glassteinen.
Die zierliche Ursula Schramm bekam die Designerware günstig
Die Jacke aus Paris ist ein echter Hingucker - dabei gehört sie noch zu den unauffälligeren Stücken aus der Mode-Sammlung Schramm, die mittlerweile als Stiftung im Besitz des Museums ist.
Für ihre dennoch kostspielige Leidenschaft verzichtete das Ehepaar schon mal auf eine längere Urlaubsreise. Ihr Mann, Mitarbeiter eines Ministeriums, überließ ihr zudem jährlich einen bestimmten Betrag stets mit dem Satz: "Damit kannst du machen, was du willst, du kannst das Geld meinetwegen flambieren."
Ursula Schramm wusste etwas Besseres: Sie investierte in hoch geschlitzte rote Seidenkleider mit Leoparden-Muster, in bunte Fantasie-Uniformen für den großen Auftritt und in Cocktail-Garderobe mit neonfarbenen Blumenmustern und eingenähten Bermuda-Shorts.
"16 x YvesSaintLaurent" Das Kölner Museum für Angewandte Kunst (An der Rechtschule , Tel. 0221/221 267 35) zeigt bis zum 30. März die kleine, aber absolut sehenswerte Schramm-Schau. Geöffnet ist sie dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr.