Schüsse auf Deutsche in San Francisco vor Aufklärung?
San Francisco. Acht Monate nach dem gewaltsamen Tod einer deutschen Urlauberin in San Francisco rechnen die Ermittler mit einer baldigen Anklage von Tatverdächtigen. Der zuständige Staatsanwalt habe ihm versichert, dass sie „stark daran arbeiten, dass die Täter gefasst werden“, sagte der Ehemann der erschossenen Mechthild Schröer, Stefan Schröer, am Mittwoch (Ortszeit) der Deutschen Presse-Agentur in San Francisco.
Im vorigen August war die 50-jährige Grundschulleiterin aus dem nordrhein-westfälischen Minden vor den Augen ihres Mannes auf der Straße erschossen worden. Das Ehepaar war nur wenige Schritte von seinem Hotel in der Innenstadt entfernt, als es in die Schusslinie von jugendlichen Bandenmitgliedern geriet. Stefan Schröer blieb unverletzt, seine Frau war auf der Stelle tot. In dieser Woche war er mit seinen 18 und 22 Jahre alten Söhnen an den Tatort zurückgekehrt.
„Meine Kinder wollten den Platz sehen, wo es passiert ist“, sagte Schröer. Zudem wollte er sich bei den vielen Menschen bedanken, die ihm damals zur Seite standen. „Die Betroffenheit war ganz stark zu spüren. Mit habe so viele Leute aus San Francisco geschrieben, die ich gar nicht kannte“.
Die Anteilnahme sei überwältigend gewesen. Der tragische Vorfall habe in San Francisco „Schockwellen“ ausgelöst, sagte der deutsche Generalkonsul Peter Rothen der dpa. Das Touristenviertel in San Francisco, wo die Schüsse fielen, gilt eigentlich als sicher. Die Bluttat setzte eine groß angelegte Fahndung nach den Tätern in Gang.
Mehrere Teenager waren kurz nach der Tat festgenommen worden, aber die damals vorliegenden Beweise reichten für eine Anklage zunächst nicht aus. San Francisco sei die Lieblingsstadt seiner Frau gewesen, sagte Schröer.
Sie wollte an ihrem Geburtstag unbedingt auf der Golden Gate Brücke stehen. Die Eheleute waren 2010 auf einer mehrwöchigen US-Reise, weil sie den 50. Geburtstag der Frau und ihre bevorstehende Silberhochzeit feiern wollten.