Senta Berger enttäuscht über Stand der Emanzipation
Frankfurt/Main (dpa) - Filmstar Senta Berger ist über die Entwicklung der Frauen-Emanzipation enttäuscht.
„Wir haben gedacht, wir sind schon viel weiter. Aber in Wirklichkeit sind wir drei Schritte vor und einen zurück gegangen“, sagte die 69-Jährige im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (Samstagsausgabe). „Viele Frauen meiner Generation sind enttäuscht, dass die Doppelbelastung immer noch zuungunsten der Frau geht.“ Die Generation der Töchter habe einen Gegenentwurf gelebt: „Die waren emanzipiert genug, um studieren und arbeiten zu wollen, aber sie haben viel zu wenig von den Männern verlangt.“
Mit ihrer Freundin Alice Schwarzer habe sie sich im Streit über den Fall Roman Polanski entzweit. Schwarzer hatte Berger heftig angegriffen, weil diese 2009 als Präsidentin der Deutschen Filmakademie das Vorgehen der Schweizer Behörden gegen Polanski kritisiert hatte. „Wir wollten damit nicht seine Tat verharmlosen“, sagte Berger. Aber die „Emma“-Herausgeberin Schwarzer habe daraufhin „eine unglaubliche Attacke gegen mich (...) geritten“, gegen die sie mit einem Anwalt vorgegangen sei. „Das alles hat mich sehr verletzt“, sagte Berger. „Ich bin enttäuscht von Alice Schwarzer, obwohl ich sie noch immer schätze.“