Sicherheitsalarm am Frankfurter Flughafen - Panik blieb aus
Frankfurt/Main (dpa) - Eine Frau hat auf Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt Sicherheitsalarm ausgelöst. Sie war vor Ende der Kontrolle weitergegangen. Daraufhin wurde eine Flughalle geräumt.
Erst nach mehreren Stunden und Überprüfung etlicher Reisender gab es Entwarnung.
Dutzende Flüge wurden annulliert, es kam zu Verspätungen. Hintergrund war möglicherweise ein Missverständnis: Nachdem die mit zwei Kindern reisende Frau identifiziert und festgehalten worden sei, habe sie angegeben, sie habe die Kontrolle für beendet gehalten, sagte Christian Altenhofen, der Sprecher der Bundespolizei am Flughafen.
Zu Alter und Nationalität der Frau wurden keine Angaben gemacht. Sie wurde nach ihrer Aussage wieder auf freien Fuß gesetzt und durfte ihre Reise fortsetzen. „Es gab bei der Kontrolle einen Umstand, der es erforderlich machte, die Bundespolizei hinzuzuziehen“, sagte Altenhofen. Die Frau habe sich da allerdings schon „schnellen Schritts“ vom Kontrollbereich entfernt. „Es gab keine Alternative zur Räumung“, betonte der Sprecher. „Die Sicherheit musste oberste Priorität haben.“ Bei der Reisenden seien keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden.
Nach dem ersten Alarm gegen neun Uhr morgens hatte die Bundespolizei die Flughalle A vollständig geräumt. Alle Reisenden mussten noch einmal überprüft werden. Auch Passagiere, die bereits in ihrem Flugzeug saßen, mussten mitunter ins Terminal zurückkehren.
Erst in den Mittagsstunden durften die Passagiere nach und nach wieder zu ihren Flugsteigen und den dort wartenden Maschinen. Eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport sagte, etwa 100 Flüge seien annulliert worden. Auch wenn der Flugbetrieb am Flugsteig A und A+ wieder laufe, werde noch bis zum Abend mit Beeinträchtigungen gerechnet.
Eine Lufthansa-Sprecherin sagte, Passagieren auf innerdeutschen Flugstrecken sei eine Umbuchung auf eine Reise mit der Deutschen Bahn angeboten worden. Wie viele Flüge und Passagiere betroffen seien, könne noch nicht abschließend gesagt werden.
Es sei kein Bombenalarm gewesen, sagte der Sprecher weiter. Allerdings sei ein Spezialfahrzeug zur Bombenentschärfung zum Einsatz gekommen, um ein herrenloses Gepäckstück zu untersuchen. Einen Zusammenhang mit dem Zwischenfall an der Sicherheitskontrolle gebe es nicht.
„Es gab eine sehr klare Ansage der Sicherheitskräfte, dass das Gebäude zu verlassen ist“, sagte Björn Lotz, der an Flugsteig A34 eigentlich auf seinen Abflug ins spanische Valencia gewartet hatte. „Es ging alles sehr schnell.“ Panik habe sich unter den Passagieren nicht ausgebreitet, obwohl sich die Menschenmenge an der Sicherheitsschleuse staute und die Reisenden nicht genau wussten, was eigentlich los war.
Auf der Fraport-Website wurde Reisenden empfohlen, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und Informationen über mögliche Auswirkungen für ihre Reise zu erhalten. In anderen Bereichen des Flughafens war der Betrieb normal weiter gelaufen.
Die beiden Passagier-Terminals des größten deutschen Flughafens sind über etliche Eingänge frei zugänglich. Der Sicherheitsbereich beginnt erst innerhalb der Terminals hinter den Personenkontrollstellen für den Flugbetrieb. Davor liegen große Hallen mit Geschäften, Schaltern und Lokalen. Die Polizei überwacht diesen Bereich mit Streifen und Video-Kameras. Wer im Sicherheitsbereich arbeitet, braucht eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, ausgestellt vom Land Hessen.