Drama nach Flucht Siebenjährige stirbt in US-Grenzhaft an Dehydrierung

Washington · Ein sieben Jahre altes Mädchen ist nach seiner Festnahme durch US-Grenzbehörden einem Bericht der Zeitung „Washington Post“ zufolge an Dehydrierung gestorben.

Derzeit harren in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana mehr als 6000 Migranten aus. Sie sind vor der Gewalt und Armut in Mittelamerika geflohen und hoffen auf Asyl in den USA.

Foto: dpa/Rebecca Blackwell

Das Mädchen war Aufzeichnungen der US-Grenzbehörden zufolge am 6. Dezember abends zusammen mit seinem Vater und weiteren mehr als 160 Flüchtlingen festgenommen worden. Das Kind habe auf der Flucht aus Guatemala tagelang kein Wasser getrunken.

Mehr als acht Stunden später habe das Mädchen hohes Fieber bekommen und sei bewusstlos geworden. Den Aufzeichnungen zufolge hatte das Kind mehrere Tage weder gegessen noch getrunken. Die Notaufnahme im Krankenhaus von El Paso (Texas) half demnach nicht mehr. Der Vorfall werde untersucht, um ein Fehlverhalten der Grenzschützer auszuschließen, sagte ein Behördensprecher der Zeitung.

Das Heimatschutzministerium veröffentlichte am Freitag ein Statement, in dem die Regierung eine Mitschuld der Administration von US-Präsident Donald Trump am Tod des Kindes zurückweist. Der Tod des Mädchens sei „unglaublich tragisch“. Eine medizinische Bestandsaufnahme unmittelbar nach der Festnahme habe keine Anzeichen auf gesundheitliche Probleme ergeben. Es sei Wasser und Essen angeboten worden.

Allerdings schilderte das Ministerium auch, wie die Flüchtlinge die ganze Nacht über ohne geeignete Unterkunft auf einen Bus hätten warten müssen.

Seit Wochen bewegen sich große Flüchtlingsströme aus Mittel- und Südamerika auf die mexikanisch-amerikanische Grenze zu - mit dem Ziel, in die USA zu gelangen. Trumps Regierung möchte dies weitgehend verhindern.

(dpa)